Galina Khotinskaya-Kallis – Gedichte

In der Luft ist die Musik…

Höre ich die schönen Klänge…

Suche mich und meinen Ich –

Harmoniegesetz  – in Menge!

Töne schweben in der Luft…

Ewigkeit nach Seele ruft…

Was geschah in dieser Stunde?

Klänge schweben in der Luft….

Gott der Christen sitzt bei mir,

Schenkt mir Wein, ein Brot und Bier,

Kreuzigt mich und seufzend sagt:

„Selig sei, der Träume wagt!“

Töne schweben in der Luft…

Mich vergiftet kein Unrecht…

Meine Seele ist kein Knecht!

Töne schweben in der Luft…

Sie war nie ein Untertan,

Meine Seele ist kein Mann!

Dort im Himmel, wo die Sterne,

Zündet sie vielleicht Laterne,

Die Laterne meiner Seele

Sind die Sternen

Himmelswellen!

3 August 2012

 

 

 

„Dichterisch wohnet der Mensch“

Im Universum des Verses,

Klärt die Bedenken erst,

Wenn ihn erweckt die Erde.

„Dichterisch wohnet der Mensch“,

Als er die Liebe tötet…

Geht ständig auf Jagd und Erfolg,

weil ihn Vergnüge locket…

„Dichterisch wohnet der Mensch“,

Weil auf sein Schmachten

Und diesen Maßstab

Alle begeistert achten…

„Dichterisch wohnet der Mensch“,

Wer ist jetzt sein Antreiber,

Seine Organe, sein Herz,

Oder ein anderer Reiber?

„Dichterisch wohnet der Mensch“,

Weil Sprache auf sein Wesen achtet…

Ring um den Erdball sein Vers

Druckt etwas aus und trachtet.

Da er Gesagtes stellt

Stets dem bemühten Hören,

Dreht sich die Erde, die Welt

Durch seines Herzens Horen.

Dinge der Erde pflegt,

Hegt die so kultivierend.

Baut, verschenkt und schmeckt

Sich sehr oft irritierend.

Werke von Hand und Gefühl

Jagen sogar sein Wesen,

Und die Bedürfnissemühle

Fegt alles weg wie Besen.

08.11.2012.

 

 

 

Weihnachtsmärchen

 

Wo die Sonne scheint

und Vögel singen,

Steht ein Baum

Wie ein Riese in dem Wald…

Draußen im Winter,

wenn es schneit,

Seine Zweige

sind vom Weiß umringen,

Und deswegen ist es ihm nie kalt.

Eines Tages kam zu ihm Holzfäller,

Fällte ihn und brachte in die Stadt.

Und im großen Saal, wo wurde heller,

Glitzert er seitdem geschmückt so glatt.

Kleine Mäuschen schlüpfen aus Löchern,

Sie beschnupperten den Baum jedesmal…

Aus jedem  seinen Zweig die Märchen wuchern

Und Legenden, die entstehen im Weltall…

Da an einem Weihnachtsabend

Fragten Mäuschen: „Bist Du, lieber Große,

wirklich alt?“-

„Nein, – beantwortete Tannenbaum,-
Ich war jung, als kam aus dem Wald“.

Erst  in diesem Winter, zu dem Fest,

Und das ist für mich wie ein Arrest.

Und die Birke, die Prinzessin, blieb allein…

Niemals werden wir zusammensein!..

Meine Seele stöhnt vom Leid und Schmerz…“

Bäume haben immer großes Herz!

Alles ging geschwind: die Träume flogen,

Feuer fraß die Zweigen von dem Baum…

Und die seufzten tief im Flammenbogen…

Diese Kummer schaukelt der Wind,

Im vom Fest verlassenen Raum.

01.11.2012.

 

 

Als Verweischarakter

steht ein Baum,

Weshalb hat er einen solchen Sinn,

Wie entsteht semantisch dieser Raum?

Von Symbolen spricht die Kunst in ihm.

Keine Zweifel ohne jede Deutung,

Laß die Überlegung und Diskussion,

Bäume wachsen im Kontext der Ausbeutung,

Als Parameter der Evolution.

09.11.2012.

 

 

„Wohin will der Mond und was hat er vor?“-

Fragte ein kleiner Junge vor dem Holstentor.

Überall begann es zu weihnachten,

Es flog Musik und Lieder krachten.

Und viele Herrlichkeiten nicht nur auf der Markt

Lockten die Besucher auf die Bark.

Der große Tannenbaum war geschmückt.

Die Krippe wirbelte verrückt.

In vollem Klang die Orgel war ertönt,

Aber das Kind stellte die Frage von dem Mond:

„Wohin will der Mond in dieser Nacht,

Wo alles schön und fröhlich kracht?“

Du, gnadenbringende und selige Sekunde,

Erkläre ihm jetzt in einer Runde,

„Wohin will der Mond in dieser Nacht,

Wo alles schön und fröhlich kracht?“

Wie wunderlich erklang das letzte Lied,

Es spürte jedes Herz und Glied.

Und Segen war gesprochen,

Die Frage war nicht unterbrochen:

„Wohin will der Mond in dieser Zeit,

Wo Hoffnung wächst und Liebe bleibt?“

Ein unbestimmtes Rascheln, Flüstern;

Ein Weihnachtsmann, da drinnen hustet.

Die Tannenspitzen in Goldblitzen.

Und das geliebte Marzipan

Füllt jetzt den Mund beim jedermann.

Die Wolken, ähneln Engelflügeln,

Trugen den Mond zum Schlafen, drüben…

Und brachten endlich ja, den Mond,

Dorthin, wo dieser wohnt.

01.12.2011.

 

 

 

 

 

 

Heuchler und Schwätzer häufen,

Nur Ideale ersäufen…

Und überall Verkäufer

Lockt und eilt, was nun?

Lebensderbheit gewisse

Zeigt ihre Bisse,

Huren in Aventüren

Werfen die Meinung weg…

Reinster und ebenbürtig,

nach dem Tode gewürdigt

Steht Schiller vor dem Goethe

Und schaut nie hinweg.

09.11.2012.

 

 

 

 

 

 

Kleidung im Alltag –

Metamorphose…

Und die Braut eilt

einst zum Altar.

Sie ist schön,

Wie eine frische Rose!

Sieht das jeder,

ab sofort sogar.

09.11.2012.

 

 

 

 

Die schönen Herbstabendkleider

Trägt Lübeck so süchtig wie nie,

In Rosa und Lila bekleidet,

Wie ewiges Kind und Genie…

Im Rauch der alten Kaminen

Entstehen Gedanken in Fluten,

Vollkommenheit schenkt uns

Minuten

Und prägt überraschend die Mienen

Von Strahlen der sinkenden Ruten…

Gewaltige Freude in Bechern

Leckt friedlich verschlafene Biene….

Ich liebe dein Herbst, meine Minne!

Du klebst meine Seele im Innen,

Das zeugen erhobenes Sinnen.

So ist es in Schleswig Sitte…

Noch Kompliment? Ja, bitte!

 

Da erstreckt sich Geist der Zeit

Zwischen Verkehrtheit

und Ruhigkeit.

09.11.2012.

 

 

 

Für mich ist Lübeck ein Zitat,

Ich werde davon nie satt.

01.11.2012

 

 

  

 

 

 

In Lübeck, wo russische Wurzel

durchwurzeln

Im Namen der Stadt

Und im Namen des Flusses,

Weil „Trave“ bedeutet

Für Slawen nur „Gras“,

Bewohnt diese Gegend zufällig,

Ob schicksalsanfällig

Benobelter Günther Grass.

Im Schatten der Bäume

Entstehen die Räume,

Die Gogol so gut dargestellt…

Ach,  Gogol! Ach, Lenin!

Ach, Peter der Große!

Prokopius Heilig, vorstelle!

Die kreisen um mich

Die vergessene Schatten,

Wie Nixe, so leident wie nie…

Hier weilten Schriftsteller,

Artisten und Zaren …

Und einige waren Genies….

Und quälen  und bohren

mit  üppigen Fragen, fast

wie die  Familie Mann…

Ach, Thomas! Ach, Heinrich!

Geliebte Gebrüder!

Hier ist doch kein Mond,

Mann, o Mann?!.

Die Märchen von Lübeck…

Sie sind hier anwesend

Und schlüpfen

in Straßen und Gängen…

Und Hans Christians

zartes Andersens Wesen

Als Engel der Liebe

Schwebt leicht  auf dem Besen

durchstöbernd die Gegend

Und durstet den Sturm Ozeans.

In einer Taverne im Lichte Laterne

Erblicke berühmte Handschrift….

Der Zar Nikolaus der II.   interne

Bedankt sich beim Wirt nur im Schritt.

In Lübeck, wo russische Wurzel

durchwurzeln,

Leb ich seit vergessener Zeit…

Und Blätter des Herbstes

Klebt Wind nur als erstes,

Wie Kerze in Flammen so weit…

Und brennen wie Zettel

verschollene Rufe,

Wir bleiben einsam

zum Bettel verrufen

Am anderen Ufer,

wie einst

nie erkannter Sesam!

08.11.2012.

 

 

 

Zu einem Schriftstellertreffen

Wurde Besucher entführt…

Das war wirklich Volltreffer,

Zuschauer war berührt…

Im Kosmos dieses Dichters

Sind viele Schichten versteckt:

Häute, Ereignisse, Lichter,

Die Seele steht nackt, nie bedeckt…

Die Tänze, die er getanzt hat,

Die Liebe, wie Feuer, komplett,

Wie streckt er seine Zunge,

Wie zeigte er sein Intellekt…

„Die Boxe“ des Fotografen

Hat alles aufbewahrt,

„Das Treffen in Telgte“ auch…

Ich hab es gesehen, wahr…

Genau gesehen Revolte

In Zahnpraxis in Lübeck, da…

Dort hängen jetzt die Wolken,

Wie Primadonna verdorben,

Wie ewiges Dogma,

Sie hängen  als reines Mandat…

09.12.2012.

 

Die Menschheitsdämmerung

 

 

Die Menschheitsdämmerung

Ist keine dastehend isolierte Kabine

Und kein verriegelnder Abschluß…

Verzehr Gesicht nicht, zeige gute Miene,

Zeig Manifest, Programm, Beschluß…

Kristallisationsvorgang

des ewig Menschenuntergangs

Liegt als poetisches Erlebnis!

Also, mein Freund, und jetzt Ergebnis

Für hingenommen Wirklichkeit,

Sie wartet schon mit Dankbarkeit!..

Die Staatsverskunst des Dritten Reichs

Hemmt uns und zeigt manchmal so weiches

Hindurchgegangenes Gesicht,

sonst Nichts…

Manchmal bestimmte Wesenszüge…

Wo ist die Wahrheit, wo – die Lüge?

Und als Relikt bleibt uns der Pathos…

„Gib mir ein Rat, ich bin sprachlos,

Mach mir Bemerkung, Freund Partos!“

Disharmonie ist ja geblieben,

Wo bleiben wir, die Güte lieben?

Die eifrigsten Reformatoren

Schießen den Ball in eigne Toren…

Und die gewohnte Wirklichkeit

Prägt Häßlichkeit der Einsamkeit…

An der Zersplitterung entzündet

Wird es sichtbar wie Seele wundet,

Die wundet stark, nicht Augenblick…

Die Nichtigkeit der Kernphysik

Sucht jetzt pragmatische Verkündung

Mit knappen Mitteln neue Mündung,

Die nächste Nähe zu den Dingen…

Was soll es bringen?

Das Überkreuzen des Abstrakten

Im Wechsel neuer Akte

In Perspektiven, Worten, Bildern?

Ich will nicht mildern…

Diese Verfremdung durchzubrechen

In welches Echo – Echoen?

Und „in der Stille hängt die Glocke,

Die ewig löcket“!

„Eros der Ferne lockt uns gerne“

„Im schwarzen Milch der Frühe“!

Ich gebe mir die Mühe

„Im Amboß dieser Nacht“,

Wo alles lose kracht…

Um Meeresbraus zu verstehen,

Ich soll Auferstehen…

Im Urwald aus Schlaf erwacht

Die Seele ruft:    “Bleib´ wach!“

10.11.2012.

 

 

 

Neben zerfallenen Häusern

Blühen die Blumen wie Lichter,

Auch Kindergesichter

Lächeln wie Blumen gern…

Ich sehe oft die Verzweiflung,

Maß dieser Leiden, Zerstörung,

Höre Musik im Stöhnen,

Im ewig verdammten Flug…

Grauenhaftes Sinnlose

Löst jetzt ab mein Wesen,

Ich spüre: ich bin so loses

Gehirn, das jetzt ohne Schädel

Sucht nach einem Sinn…

Und irgendwelcher Besen

Fegt meine Schädelsplitter

Irgendwo weg, dorthin…

08.11.2012.

 

 

Leibnizische Wirkung

 

 

Und die Welt in ihrer Fülle

Wird von Neuem ganz entdeckt…

Sichverlieren braucht Mühe

Und ein bißchen Intellekt.

Die Unendlichkeit des Alls

Fordert fixes Kapital.

Wußten Schiller und Klopstock

Manchmal braucht Mensch ein Stock.

Sich zu wehren und zu stützen,

Braucht Drehung auch Stütze…

Sonst der General Vernunft

Fällt zufällig in den Sumpf…

27.10.2012.

 

 

Die Unendlichkeit

des großen Leibniz  –

Optimistische Bewältigung

der Welt…

Braucht manchmal Mensch

ein bißchen Geld…

Die lebendige Vernunft ist

simple Wahrheit,

Zeigt: sie ist deswegen keinen Witz:

Mensch ist weg

und donnert großer Blitz!

Diese Mangel mein geliebter

Schiller

Hat als „Spiegel seiner Seligkeit“

genannt,

Seelenreicher Kelch des großen

Willens

Wurde ohne Gleichnis nur bemahnt.

27.10.2012.

 

 

Wie einsames riesiges Gebirge

Ragt sein Geist

vorerst in dieser Welt

Und vernünftige Gedanken –

keine Zwerge –

Brauchen vielleicht ein bißchen Geld.

Nach Einsicht der göttlichen Vernunft

Fällt der Mensch  sehr oft

in tiefen Sumpf.

Jeder Zweifel wird aufgelöst,

Doch die Seele stöhnt und braucht Trost…

Labyrinth und Traum sind getroffen,

Blutet Seele aus letzten Tröpfchen,

Und der runde Kopf als Auge scheint,

Blödes Ich hat das verneint – vereint…

Blickt die kleine Mücke aus Ich,

Frißt die Welt und kümmert nur um sich.

27.10.2012.

 

Bachsche Wirkung

Von etwas wieder Predigt Bach…

Und seine Sprache

Seelen greift,

Er dient dem Gott

Notwendigkeitsbedingt…

Und sein Versuch –

Gedanken machen reif,

Die fordern: “Bleibe wach,

wach bleibe unbedingt!“

 

26.10.2012

 

 

Wie er Kelch des Abendmahls

neu trinket,

Und für mich allein das Vatersreich

entdeckt,

Gotteshand mich schützt,

mir Gottesmutter zwinkert,

Wieder die Musik die Hoffnung

in mir weckt.

Sein Einsetzungswort Matthäuspassionen

Meine Seele trifft und  Schmerz ist weg.

Hoffnung heilt, schenkt Mut, Illusionen,

Die Frustration verdrängt.

Sie hat hier keinen Zweck.

Blöder Trübsinn läßt hier keine Spur.

Gottesfriede majestätisch atmet.

Jetzt herrscht Ewigkeit und keine Uhr!

26.10.2012

 

Er schildert die Idee

in ihrem Werden,

Läßt sie in sich erleiden,

nie allein…

Er bringt Kontraste

wie Beschwerden:

Verzweiflung kämpft

um ihr Dasein.

Im Allgemeinen

kann man klagen:

Die künstlerische Größe

ist kein Schrott.

Und ich versuche

jetzt zu wagen,

Banalität vielleicht zu sagen:

Beethoven – Prometheus,

doch Bach war Gott!

26.10.2012

 

Bekleidet mit erhabenem Gewande

Sind Passionen und Kantaten Bachs,

Vorüber zieht mein Schmerz am Rande,

Ich bin beim Abendmahl beim Gottesdach…

Und dieser Rhythmus, diese Bibelverse

Erlebe ich erneut, die Niedrigkeit abwirft

Das Schlimmste, Grobe und Perverse,

Zur Sonne hoffnungsloser Geist katapultiert!

26.10.2012

 

***

Begegnet man bei Bach

Gefühlscharakteristik,

Verzweiflungrasend Schmerz,

Wie jubelnd Freude wächst,

Und im pathetischen Gebiet

Empfindungen Artistik,

Gemüt in Tönen

spiegelt wieder Text.

Das Einzigartigste

Ist die Klarheit der Sprache

Und die Vollendung

ist ihr Element…

Und seine Töne wirken

wie die Rache

Gegen Zerfall…

Er schaffte Fundament

Die Bibelworte neu entdecken

Und zeigt uns immer diese Ecken.

26.10.2012

 

 

***

 

 

Ich fühle mich

im Mittelpunkt der Welt,

Wenn ich Motetten Bachs genieße:

Unruhe, Sorgen, Leid vergeht…

Mit Gott allein und diesem Riese

die Seele bleibt,

Und wunderbare Frieden fliesset.

26.10.2012

***

 

Lebt in ihm

der Geist der Zeit,

Alles künstlerische Suchen,

Schaffen, Sehen, Irren

wuchern

So gigantisch breit und weit!

Selbstverständlich

kommt ein Bach,

Weil in ihm –

die Bache leben..

Universum ist sein Dach,

Und die Sternespinnen

weben!

23.10.2012.

***

Biblisch-dichterische

ist in ihm im Einklang,

Visionen werden so lebendig…

So entsteht

geheimnisvolles Können,

Eigentliche Deutlichkeit

unendlich…

Und der Größte

aus allen – Bach!

Meine Seele

stöhnt vor Wunder: “Ach!“

23.10.2012

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit der Phantasie

erfaßt Bach die Natur…

Und die Wolken,

die am Himmel schweben,

Sehen Wellen, Menschen,

Kreaturen,

Wie die Szene,

wo Gefühle beben…

Die Schattierungen in ihrem

feinsten Vorwurf

Die Musik spricht

dichterisch  Gedanken…

Und verstandesmäßiger Entwurf

Sagt in meinem Herzen

tiefes: „Danke!“

23.10.2012

***

Zu Gehör zu bringen stumme Seelen…

Bachsche Wirkung ist doch nur einmal.

Geist der Aufführung hebt die Wellen,

Die Musik, die er geschaffen –

ewiges Denkmal!

In der Zeit des Formensspielversuche

Wir bestreben uns zu ihm wie nie,

Die Vollkommenheit der Klänge

suche ich,

Finde Lobesgott – Er war Genie!

20 Okt. 2012

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zauber für alle Zeiten –

herrscht das Wort.

Der erste Künstler

öffnet uns das Unsichtbare…

Und jetzt strömt  von allen Seiten

die Vollkommenheit

des Wahren.

Malt er, dichtet, musiziert?

Meine  Seele er skizziert!

Beieinander da hier wohnen

Die Gedanken – nie gewonnen.

Plötzlich eine dominiert,

Freude hat sie integriert.

20 Aug.2012

 

 

 

 

 

In Gleichnissen und Zeichen

redet alle Kunst,

Warte nur ein Weilchen,

genieße diese Gunst…

Was kann in uns sie wecken,

Versteckt sie ihre Decken?

Ich höre die Gedanken,

Die in der Luft so wanken…

Ich spüre sie konkret,

Als ob die Last Atlet.

 20 Aug. 2012.

 

 

 

 

 

 

Leg mich

in einen Nachen

des  Lethestroms,

Ich werde nie erwachen

vor Träumen vom Rom…

In meinen süssen Träumen,

Wo Orkus und Elysium  fliesst,

Ideen hängen an den Bäumen

Und mein Geist

sie besonders geniesst…

Sie reifen an den Zweigen,

wie Äpfel im Paradies…

Deswegen

du sollst dich nicht weigern,

Und nimm einen

von diesen, dies.

09.04.2006

 

 

Hinter hohen Weissdornhecken

Und Kletterrosen an meinem Gartenhaus

Schwebt mein freier Blick auf einer Wolke

Und in der Nähe meines Apfelbaums

Spring eine verzauberte Maus

Und versucht zu trinken die Molke,

Die ich vorbereitet habe für meinen Teig.

Mein Kuchen soll gross sein und weich…

Mein Garten ist mein Paradies und Reich!

Ich habe hier alles,

sogar einen kleinen Teich,

Wo kleine Fische schwimmen

Und kleine Frösche quacken,

Und eine kleine Weide

streichelt diese Geschöpfe

mit ihren Zweigen-

-rüschen….

Manchmal sogar meine Gäste,

die sich in Liegestühlen

kuscheln.

Ist es nicht wunderschön,

wenn eine Erdbeere

springt in den Mund

wie ein Lohn?!

07.04.2006.

 

 

 

Wer sind die Gnostiker?

Die einst

das Christentums bedrohten,

Die strebten nach Erkenntnis,

Wie kommt das Böse in die Welt?

Verneinten sie die Sinnenwelt

Und ja, die Logik des Verstandes?

Sie lebten nicht auf der Erde,

wo anders!

08.04.2006

 

Mein Wortkarger Physikdoktor

Taugt kaum zur Prinzenrolle.

Wir sind wirklich die Gegenpole:

Wie Nordpol und Südpol.

Und anders  sein ich nie werde…

Deswegen vielleicht dreht sich die Erde.

05.04.2006

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Darf ich das Märchen der Liebe

noch einmal erleben?

Darf ich

noch mal haben diesen Fieber?

Ist er jetzt mein Leben?

Scheue ich kein List

und kein Wagnis,

um meine Sehnsucht

nach Liebe und Leidenschaft

zu stillen?

Ich höre die Stille…

Und die Musik von Franz List….

Und finde daran eine große Lust…

Das ist meine Lebenskunst!

 02.04.2006.

 

Jenseits der Illusionen

Lebst du, mein Maskenabreisser…

Wie im schönen Paradox

verschiedener Oxymorone

Bleibe ich mir treu

Und wirke auf dich wie Kreissler.

Ich bin atemlos hingeworfen

in die Ecke deiner einsamen Seele

Ich kann nicht leben

ohne Illusionen,

Meine Seele stönt wie Meereswelle.

Der Hunger nach Liebe weckt mich.

Ich bin nicht enttäuscht im Sprung…

Die flüchtigen Momente unserer Nähe

Wirken wie Erdbeben

und bringen mich in Schwung…

Wie die Goldsucher Gold suchen,

Suche ich deine Wärmezuneigung…

Und will dich

aus deiner Resignation herausreissen…

Leider treffe dabei Abneigung.

Ich will dich  vor Wut beissen,

Nicht in Gewaltbereitschaft zu stossen,

Ich finde Gewalt abstossend…

In rasendem Tempo

fahre ich

durch die Räume deiner Identität

Und suche Methapher

für deine unhintergehbare

Traurigkeit.

Ich werde sogar tapfer,

aber ich finde keine Genauigkeit,

Da stehe  ich allein

und begucke die Ewigkeit…

Auf einer Wiese

entdeckt mein Blick

Sauerampfer…

Im Garten unserer Parallelwelten

habe ich die Hoffnung gefunden,

unentgeltend.

03.03.2006.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wo sich zwei Flüsse Fulda und Wera

Heimlich küssen, ganz in der Nähe

vom Hahnmünden

Wirft  wilder Weser seinen Stein:

«Ihr sollt ihre Namen büssen müssen»

Und so entstand durch diesen Kuss

Deutsch

bis zum Meer der Veserfluss!

Diese Geschichte ist in jedem Munde,

Uns sie zu hören ist ein Genuss.

 

03.03.2006.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kinder der Muse

Kinder der Musse,

Kinder des Sinns –

Ohne Gewinn.

 

Kinder der Russen,

Die ständig büssen

«Bleiben gesund

unbebedingt!»

– Mein Verdikt.

26.10.2012

 

 

 

 

Über die nächtliche Stadt

Schweben im Fluge Geräusche,

Klänge, Geseufze, Enttäusche…

Jemand von Liebe ist satt…

Wälder gedeihen woanders,

Jünges Getreide wächst nicht,

Schreck der Verwüstung

macht bange,

Ohne Konzept

gibt’s kein Licht.

Freiheit im Herzen  –  zu wenig…

Lose Kanone an Deck…

Jemand verkauft Glückspfennig,

Der Andere  –  eigenes Schreck!

Wasserverbrauch ist hoher…

«Weckauf der Vögel» ist da!

Freude wie Ungeheuer

Erteilt uns zum Leben Mandat…

Waage muss Haare färben,

Widder will Partner verführen,

Krebs soll sich nicht verderben,

Schütze ändert Alluren…

Fröhlichkeit schenkt Drukpa Orden:

Nonnen   –   wie Feuer im Herz,

Ihre Augen wie Friedenshorte

Strahlen Ruhe, nie Schmerz.

10.11.2012.

 

 

Im Flughafen

 

Er versucht Witzchen zu machen

Und mit mir ins Gespräch zu kommen…

In meinem Innern entsteht ein Lachen,

Ich mache mit ihm kein Abkommen…

Das Knicken des Lautsprechers

wirkt  auf mich nervös,

Ich verfoge Manöver des Anbaggers:

Sie sind einfach hoffnungslos…

Er verliert die Kontrolle

Und nennt mich: «Dumme Zicke!»

Vielleicht  bin ich oftmals solche,

Nur für seine obszöne Blicke…

Ich kenne viele Männer,

Die tanzen oft  Ritual…

Zum Glück auf Liebesarena

Zählt ein anderes Potential!

10.10.2012.

 

Im Flugzeug

Das offene Meer unter uns,

Propeller als starres Kreuz,

Stuart schafft für die Gäste Gunst

Und kämmert sich um jedes Schneuz…

Auf Zweitausendmeterhöhe

Erfolgt dieser Flug

Die Nachbarin duftet nach der Levkoje,

Demonstriert breit persönliches Glück.

Ich bin aus dem Schlaf gerissen:

«Essen wird bestellt!»

«Hänchen, Wein?»

Aber mein Gewissen

Nur Schokolade quällt!

Ach, Schokolade!

Vernichtungskoller!

Wie du mich glücklich anlachst,

Ich bin tolleranter

als frische Scholle,

klebe an deiner Macht!

Ich will Schokolade flüssig trinken,

Das ist für mich höchste Genus!

Der Stuart mit blauen Augen zwinkert:

«Sie sind doch ein harter Nuss!»

12.10.2012

 

 

 

 

Profil eines Galeristen

 

Erotismus – Exorzismus,

Heroismus + Marxismus,

Humanismus, Schlamm der Stadt…

Ich war da… Und, wirklich, satt…

Da – Vergleichen ohne Gleichen,

Deformieren  – Demolieren…

Wirklichkeit so Begriffslose

Steht vor mir in stolzer Pose…

Unterschiedlichste Formate

Bieten Kunst den Automaten…

Spuren trägt Parkettbeschlag…

Ich bin tot beim ersten Schlag!

Auf einer Panorama

streckt nur Hund die Zunge…

Dame

rumpelt ihre stolze Nase:

„Was will sagen, dieser Hase?“

Der Aussteller  solcher Gegenstände

Flüchtet  sich in eigene Zustände…

Die simple Regeln, Verhaltensweisen

Zeigen die Formen wie Anweisung;

Verbindungen zur Einsamkeit:

„Ich bin allein, fein, die N1!“

Danach wird experimentiert

und plaziert…

Weil Zeichen –

Sprache ohne Worte…

Ich bin  so satt von dieser Sorte!

04.04.2012

 

 

 

 

 

 

Es lag im Fluss ein Bus,

Das war für ihn kein Genuss

Und was passieren muss?-

Ich weiss nicht!

Tschüuusss!

1August 2011