Max-Planck-Update (Mikrobiologie, Medizin, Neurobiologie)

Seltsame Ernährungsgewohnheiten von Methan oxidierenden Mikroorganismen
06. November 2012: Methan liefert Energie für Zellstoffwechsel, nicht aber den Kohlenstoff

Methan entsteht unter Luftabschluss durch natürliche biologische und physikalische Prozesse, zum Beispiel im Meeresboden. Als Treibhausgas wirkt es deutlich stärker als Kohlendioxid. Den Mikroorganismen haben wir es zu verdanken, dass ein Großteil dieses Gases wieder inaktiviert wird, bevor es in die Atmosphäre gelangt und dort seine klimabeeinflussende Wirkung entfalten kann. Forscher aus Bremen haben jetzt nachgewiesen, dass die beim Abbau des Methans beteiligten Mikroorganismen sehr wählerisch bezüglich ihrer Nahrung sind.

G-Proteine steuern Umbau von Blutgefäßen
06. November 2012: Max-Planck-Forscher untersuchen Signalwege, über die die glatten Muskelzellen der Blutgefäße auf Veränderungen von außen reagieren

Blutgefäße sind äußerst dynamisch: Ihre Durchlässigkeit für Nährstoffe, ihre Kontraktionskraft, aber auch ihre Form passen sich jeweils an die äußeren Bedingungen an. Anders als beispielsweise Herzmuskelzellen zeichnen sich die glatten Muskelzellen der Gefäße durch eine hohe Plastizität aus, sie können sich also je nach Bedarf entweder spezialisieren oder vermehren und damit zum Beispiel auch eine Verletzung der Gefäßwand reparieren. Dieser Gefäßumbau ist offensichtlich genauestens reguliert. Störungen spielen bei Erkrankungen wie Arteriosklerose oder Bluthochdruck eine wichtige Rolle. Am Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim haben Wissenschaftler in Versuchen mit genetisch veränderten Mäusen herausgefunden, wie Signale von außen den Gefäßumbau in den Zellen steuern. Entstanden ist dabei ein ganz neues Bild der Regulation, das auch den Weg für neue Ansätze in Prophylaxe und Therapie der Arteriosklerose oder anderer Gefäßerkrankungen öffnen könnte.

Lippenlesen: Wie wir mit den Augen hören
06. November 2012: In einer lauten Umgebung kann Lippenlesen helfen, die Worte eines Gesprächspartners besser zu verstehen

Forscher am Leipziger Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften haben nun die neuronalen Grundlagen dieses Phänomens näher untersucht. Sie konnten zeigen, dass Wörter und Lippenbewegungen einander umso besser zugeordnet werden, je größer die Aktivität in einer bestimmten Region im Schläfenlappen des Gehirns ist. Im oberen temporalen Sulcus werden visuelle und auditive Informationen miteinander verknüpft.