Die homöopathische Bibliothek braucht Hilfe

Feude bei den Freunden der homöpathischen Bibliothek Hamburg

Freude bei den Freunden der homöpathischen Bibliothek Hamburg – Dr.  med. Lucia Zekorn, Curt Cösters und Philip Witt (von links)

Gerettet? Nach dem Gründungstreffen des Freundestreffen der Homöopathischen Bibliothek Hamburg (HBH) gibt es guten Grund zum Optimismus. Ein Team von engagierten Ärzten, Heilpraktikern und Studenten wird dafür sorgen, dass diese einmalige Bibliothek in der Universität Hamburg erhalten bleibt. Ein Kleinod mit großer Bedeutung. 6.000 Euro minum müssen bis Jahresende her, 20.000 Euro wären ideal. Lesen Sie mal, was der Freundeskreis um Samuel Hahnemann (* 10. April 1755 in Meißen; † 2. Juli 1843 in Paris)  zu bieten hat. Zusammengestellt von Philip Witt:

 

1. Bibliotheksprofil der Homöopathische Bibliothek
Hamburg (HBH)
· Die HBH ist die größte öffentlichen Fachbibliotheken für
Homöopathie Europas.
· Den Grundstein zum Aufbau der ersten homöopathischen
Bibliothek des DZVhÄ legte Samuel Hahnemann mit 550
Bänden 1833 persönlich. Die HBH entstammt dieser
Tradition.
· Der Bestand der HBH umfasst ca. 8000 Bände und mehr
als 3000 digitale Titel.
· Die Bibliothek wird vor allem von Studenten der
Homöopathie, Heilpraktikern, Ärzten und Hebammen
genutzt. Aber auch von einem bunten Spektrum anderer
Disziplinen wird die HBH frequentiert.
· Die Schwerpunkte der Homöopathischen Bibliothek
Hamburg sind der aktuelle Bestand, eine fachkundige
Beratung vor Ort, die Bearbeitung von
Rechercheaufträgen, der Aufbau des umfangreichsten
internationalen digitalen Archivs für homöopathische
Literatur und eine zukunftsorientierte und
interdisziplinäre Zusammenarbeit auf universitärer Ebene
einer Staatsbibliothek.
images1.2. Bibliotheksprofil der HBH – Zuhause in der Staats- und
Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky
Durch die Integration in die Staats- und
Universitätsbibliothek Hamburg genießt die HBH
entscheidende Vorteile.
• Aufgrund des Wohlwollens und der Wertschätzung
der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg zahlt
die HBH seit ihrer Gründung weder Miet-, Betriebsnoch
Raumnutzungskosten für den Bibliotheksraum
und die 50 Regalmeter Magazin.
• Auch an den Kosten für Hausmeister, Reinigung (inkl.
der sanitären Anlagen), Entsorgung von Müll- und
Sondermüll, Wachdienst, Strom, Internet sowie der
teilweisen Betreuung von Hard- und Software, die zur
Verfügung gestellten Bücherregale, Schließfächer etc.
muss sich die HBH nicht finanziell beteiligen.
• Kostenfreie Präsentationsflächen innerhalb der
Staats- und Universitätsbibliothek (Ausstellungs-,
Vortrags- und Seminar- Räume) sind nach Absprache
nutzbar ohne das Mietkosten entstehen. Die
Bewerbung der Veranstaltungen erfolgt hierbei
ebenfalls ohne anfallende Kosten durch die
Pressestelle der Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg.
• Es besteht ein kostenloser Anschluss an die
nationale, sowie an die internationale Fernleihe via
GBV-Verbund.
• Im Tresor der Staats- und Universitätsbibliothek
lagern einige original Hahnemann-Briefe aus dem
Bestand der HBH, unter optimalen konservatorischen
Bedingungen und ohne anfallende Kosten.
gisi und homöo gründung 011Die HBH hat Zugriff auf sämtliche Online-E-Books und
E-Journals der Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg. An den beträchtlichen Lizenzgebühren
muss sich die HBH ebenfalls nicht beteiligen.
1.3. Bibliotheksprofil der HBH – In bester Nachbarschaft
bestens aufgehoben
• Es besteht eine fruchtbringende Zusammenarbeit mit
den benachbarten Bibliotheken.
• u.a. mit der Bibliothek des Ärztlichen Vereines
Hamburg (BÄV).
• Die BÄV verfügt über einen einmaligen Bestand an
Medizin-historischer und toxikologischer Literatur,
der sonst schwer bis gar nicht zu finden ist.
In der Vergangenheit → hat die HBH diverse
Buchspenden von der BÄV erhalten. Größtenteils
handelt es sich dabei um wertvolle & seltene Bücher
der homöopathischen Frühzeit.
→ Bei Bedarf kann über die BÄV auf den thematisch
sortierten und tagesaktuellen Pressespiegel der
Ärztekammer Hamburg zurück gegriffen werden.
• Die Mitarbeiter der HBH haben ohne großen
Zeitaufwand Zugang zu den ca. 3,4 Millionen Büchern
und 6.700 laufend gehaltenen Zeitschriften der
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg.
• Bei Spezialfragen stehen in der Staats- und
Universitätsbibliotheken Fachleute aus den
verschiedensten Disziplinen zur Verfügung und
vermitteln bei Bedarf auch an Kollegen in anderen
Institutionen weiter.
• Die unmittelbare Nachbarschaft zur Bibliothek des
Ärztlichen Vereins Hamburg bringt die Nutzer der
BÄV in Kontakt mit der Homöopathie (Vor der BÄV
befindet sich ein Standdisplay mit
Jahresprogrammen, Vereinsinformationen,
Mitgliederlisten, Werbematerial von
Kooperationspartnern etc.. Viele Nutzer der BÄV
besuchten in den letzten Jahren auch die HBH.)
• Die Staats- und Universitätsbibliothek befindet sich in
zentraler Lage in der Hafenstadt Hamburg. Der
Hamburger Hauptbahnhof ist nur eine Bahnstation
entfernt. Die meisten Fernbahnen halten sogar direkt
an der Station „Hamburg Dammtor“.

1.4. Bibliotheksprofil der HBH – Gewachsene Strukturen
• Die HBH profitiert von den in fast 60 arbeitsreichen
Jahren, mit großem persönlichem Einsatz der
Beteiligten, gewachsenen Strukturen.
• Seit den letzten Jahren gehen die zunehmende
Frequentierung Hand in Hand mit stetig steigenden
Entleihungen und Einnahmen.
• Die HBH hat engagierte Mitarbeiter mit einem durch
die Tätigkeit, sowie privat über viele Jahre
angeeignetem homöopathischem und
bibliothekarischem Fachwissen.
• Davon profitieren unter anderem die laufenden
Projekte und Arbeitsgruppen.
• Daneben besteht in Hamburg ein Netzwerk von
zahlreichen Förderern und Freunden, welche die
Bibliothek bei Projekten ehrenamtlich oder für ein
minimales Entgelt unterstützen.
2gisi und homöo gründung 010. Motivationen und Aufgaben der Homöopathischen
Bibliothek Hamburg
• Homöopathen in ihrer Arbeit unterstützen durch:
Auftragsrecherchen, Literaturberatung, Medien +
Kopien-Versandt
• Den Zugang zu homöopathischer Literatur
vereinfachen durch:
Kontaktpflege zu internationalen homöopathischen
Bibliotheken und Informationsspezialisten, den
organisierten Zusammenschluss von
Informationsspezialisten im Sektor Homöopathie
(ECH documentation subcommittee), Integration in
die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
• Aufbereiten vorhandener Daten für eine effizientere
Nutzbarkeit durch:
Digitalisierungsprojekt, Zuarbeit für das WissHom
Glopedia-Datenbankprojekt, Verschlagwortung von
Zeitschriften und Monographien, Verschlagwortung
• Homöopathische Literatur archivieren und für die
Nachwelt erhalten durch:
Technische Buchbearbeitung, digitalisieren
antiquarischer Werke, Bestandsaufbau an zwei
Standorten, konservatorische Maßnahmen,
Buchspendenakquise und Erwerb
• Homöopathie im medizinischen Informationssektor
etablieren durch:
Zusammenarbeit mit internationalen
Informationsspezialisten im medizinischen Bereich
(EAHIL)
• Forschung und Wissenschaft unterstützen durch:
Quellenrecherchen, das zur Verfügung stellen von
Literatur in print- und digitaler Form,
Kontaktvermittlung
• Homöopathie öffentlichwirksam vertreten durch:
Ausstellungen, Publikationen, Internetpräsenz, Raum
und Organisation von Vorträgen
3. Aktuelle Projekte – Einführung
▪ Der Bibliothekssektor befindet sich im Wandel. Digitale
Medien nehmen einen immer größeren Stellenwert im
bibliothekarischen Tagesgeschäft ein.
▪ Die Nachfrage nach eMedien wächst kontinuierlich.
▪ In Hamburg profitiert die Homöopathische Bibliothek von
dem Zugriff auf die umfangreichen Online eMedien der
Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky.
▪ Gerade im Bereich der Forschung und Wissenschaft
verdrängen digitale Informationen zunehmend die
herkömmlichen Printmedien.
▪ Die Gründe sind vielschichtig:
◦ Kosten für Papier und Druck entfallen.
◦ Korrekturen und Neuerungen stehen dem Leser
unmittelbar zur Verfügung.
◦ Durch die Volltextsuche können hunderte Werke in
wenigen Minuten nach relevanten Textpassagen
durchsucht werden.
◦ Der Versand von digitalen Artikeln geht deutlich
schneller und ist kostengünstiger, als der postalische
Weg.
◦ Tausende Werke können platzsparend auf einer
Festplatte archiviert werden.
◦ Das Einpflegen von Informationen in Datenbanken bietet
ganz neue Möglichkeiten des Datenabgleichs.
3.1. Aktuelle Projekte: Historische Schätze schätzen und
schützen – Das Digitalisierungsprojekt
• Die HBH betreibt seit 2008 ein Digitalisierungsprojekt
mit dem ambitionierten Fernziel, die gesamte
homöopathische Literatur des 19. Jahrhunderts in
digitaler Form zu komplettieren.
• Der eigene Altbestand wird hierfür gescannt und in
Form sog. “Searchable PDFs” archiviert. Die Qualität
der Digitale entspricht mit 300dpi für Graustufen- und
Farbscans den Richtlinien für Digitalisierung der
Deutschen Forschungsgemeinschaft.
• Nebenbei wird an der Erstellung der umfangreichsten
internationalen Homöopathie-Bibliographie
gearbeitet. Dabei werden frei verfügbare Digitale,
Online ausfindig und ebenfalls im Volltext
durchsuchbar gemacht.
• Mittlerweile umfasst der digitale Bestand bereits über
3000 Titel.
• Nach Abschluss der Digitalisierung der eigenen
Bestände sollen fehlende Werke durch Kooperationen
mit anderen Bibliotheken hinzu kommen.
• Die Effizienz der Recherchen profitiert enorm von
diesen Neuerungen.
3.2. Aktuelle Projekte:
Eine Datenbank für alle Quellen
WissHom – Glopedia Datenbankprojek
• Um Praxis und Forschung den Zugriff auf die
Informationen zu erleichtern und die Daten durch
kombinierte Suchabfragen mittels einer Vielzahl von
Algorithmen noch effizienter nutzbar zu machen,
braucht es eine entsprechende Datenbanklösung mit
Online-Zugriff.
• Das aussichtsreichste Projekt für diesen Zweck ist die
im Aufbau befindliche Glopedia Datenbank.
• Sie soll langfristig international, die zentrale frei
zugängliche Plattform für homöopathische
Publikationen werden und dazu beitragen die Materia
Medica durch die fachliche Gemeinschaft zu revidieren.
• Zu diesem Zweck sollen u.a. die Primärquellen aus
dem digitalisierten Bestand der HBH einfließen.
• Die Datenbank ist außerdem für sämtliche anderen
Fachinformationen offen und durch das Prinzip der
Deklaration (statt Vorabbewertung), steht die
Quantität der Qualität nicht im Wege. Der
Endanwender kann sich aus dem Inhalt, je nach
persönlicher Arbeitsweise sein eigenes Repertorium
generieren, oder das auf den Primärquellen
basierende nutzen.
• Durch das vereinfachte Vergleichen von Daten, der
Validierung dieser durch die Gemeinschaft und die
Offenheit der Datenbankstruktur soll
wissenschaftliches Arbeiten gefördert, fachliche
Grabenkämpfe vermindert und der Nutzen für die
Praxis gesteigert werden.
3.3. Aktuelle Projekte:
European Committee for Homoeopathy – Documentation
Subcommittee
• Seit vielen Jahren bringt sich die HBH durch aktive
Mitarbeit ins ECH Documentation Subcommittee ein.
• Das Documentation Subcommittee ist ein
Zusammenschluss europäischer Bibliotheken mit
Schwerpunkt Homöopathie.
• Da es weltweit nicht viele Institutionen gibt, die sich
dem Erhalt homöopathischer Literatur widmen, ist es
um so wichtiger, dass die wenigen Bibliotheken ihre
Ressourcen bündeln und einander bei Bedarf mit den
benötigten Quellen aushelfen.
• Gemeinsam konnten bisher außerdem eine
Dissertationsliste, ein mehrsprachiger Thesaurus und
eine internationale Bibliothekenübersicht erarbeitet
werden. Alle Dokumente stehen der Öffentlichkeit
über die ECH-Webseite frei zur Verfügung.
• Weiterhin ist eine gemeinsame Zeitschriftendatenbank
in Arbeit und wird der Öffentlichkeit ebenfalls in Kürze
zur Verfügung stehen. (www.homeopathyeurope.org)
3.4. Aktuelle Projekte:
EAHIL – European Association for Health Information and
Libraries – Mitarbeit in der CAM Special Interest Group
▪ Die Mehrheit der Documentation Subcommitte Teilnehmer
sprach sich 2009, bei einem Arbeitstreffen in der CAMLIS
Library/London, für einen zusätzlichen Beitritt zu EAHIL
aus.
▪ EAHIL ist eine europäische Organisation von
Bibliothekaren und Informationsspezialisten aus
medizinischen Fachbereichen mit mehr als 1.000
Mitgliedern aus 30 Ländern. Die neu gegründete
Arbeitsgruppe für Komplementärmedizin (EAHIL CAM
Special Interest Group) setzt sich bisher vorrangig aus den
ECH documentation subcommittee Mitgliedern zusammen.
▪ Für den Beitritt zu EAHIL sprechen verschiedene
Argumente, wie z.B.:
◦ Der Zugang zu Beständen homöopathischer Literatur in
Bibliotheken ohne primären Homöopathie Schwerpunkt
wird verbessert.
◦ Die Publizität und die Anerkennung außerhalb der
homöopathischen Gemeinschaft steigt.
◦ Informationsspezialisten im medizinischen Bereich, die
bisher nur die Datenbanken der konventionellen Medizin
nutzen, werden auf Homöopathie-Arbeiten aus dem
Bereich Evidenced Based Medicine aufmerksam gemacht
und es besteht die Hoffnung, dass diese die
entsprechenden Dokumente ihrem Nutzerkreis
zukommen lassen.
◦ Der ECH Thesaurus könnte sich durch eine
Zusammenarbeit mit der EAHIL MESH Group als
internationales Basiswerk für die Verschlagwortung
homöopathischer Literatur in medizinischen Bibliotheken
etablieren (Implementierung in MESH).
◦ Professionelle Standards werden durch den Austausch
mit Kollegen aus anderen Disziplinen ausgebaut.
4. Kontaktdaten und Öffnungszeiten der
Homöopathischen Bibliotheken Hamburg (HBH)
Homöopathische Bibliothek Hamburg (HBH) –
Wolfgang Schweitzer Bibliothek
Im Hause der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Altbau (Lichthof), 1. Stock
Von-Melle-Park 3
D-20146 Hamburg
Tel. +49 (0)40. 410 14 69
Fax: +49 (0)40. 415 49 231
Ansprechpartner:
Philip Witt und Mark Pfister
e-mail: hombib@sub.uni-hamburg.de
Ärztlicher Bibliotheksleiter:
Curt Kösters
e-mail Bibliotheksleitung: bibliotheksleitung@dzvhae.de
Öffnungszeiten:
Mo 11 – 18 Uhr
Di 15 – 18 Uhr
Mi 15 – 18 Uhr
Do 11 – 14 Uhr
Sowie nach Vereinbarung