Grass-Haus im neuen Gewand

In Lübeck hat das renovierte Grass-Haus seine Türen geöffnet. Kultursenatorin, Anette Borns (Foto), sowie der Leiter des Museums, Jörg-Philipp Thomsa, präsentierten eine Ausstellung über den Nobelpreisträger, die sich in vielen Aspekten von dem bisherigen Konzept unterscheidet. Besonderes Augenmerk legt das Museum auf die vielseitige Begabung von Günther Grass, und versucht die Ausstellung auf unterschiedlichen Wegen die Brücke vom Künstler zu den Besuchern und Lesern zu schlagen.

Das Original: Die Blechtrommel aus dem gleichnamigen Roman.

Die Besucher haben die Möglichkeit mit Touch-Bildschirmen, sich mit der Vita des Zeichners und Literaten und dessen Einfluss auf die Gesellschaft auseinander zu setzen. Die neue Dauerausstellung lässt sowohl lobende als auch kritische Stimmen zum Lebenswerk Günther Grass‘ zu Wort kommen. Bereits im Eingangsbereich findet man thematisch und inhaltlich breit gefächerte Zitate über den Künstler. In der „Schatzkammer“ sind eine Fülle an Kleinoden und Utensilien ausgestellt, die alle in Verbindung zum Lebenswerk Grass‘ stehen wie zum Beispiel Schlümpfe. Was hat Grass mit den blauen Figuren zu tun? Hingehen, angucken, schmunzeln über einen Nobelpreisträger, der so vielseitig ist, wie eine Romanzwiebel. Viel Prominenz zur offiziellen Eröffnung: Ex-Kanzler Gerhard Schröder: “Grass, ein großer Provokateur, aber was wäre die Kunst ohne Provokation”. Zu den Israel-Gedichten: “Man muss nicht immer einer Meinung mit ihm sein, aber er ist einer der ganz Großen. Daher gehört er gefeiert.”

Fotos und Text: Moritz Joseph

Jörg-Philipp Thomsa, Leiter des Grass-Hauses, mit Mitarbeiterinnen vor der Butt-Skulptur im Garten des Museums

Kultursenatorin Annette Borns lobt das Haus: “Ein Magnet für Touristen.”