Meeresgöttin Ran gewinnt

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Gemeinde Rantrum aus dem Kreis Nordfriesland gewinnt Landes-Wettbewerb 2015 „Unser Dorf hat Zukunft”

KIEL. Die Gemeinde Rantrum – nach der Meeresgöttin Ran – aus dem Kreis Nordfriesland hat den vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MELUR) ausgeschriebenen Landes-Wettbewerb 2015 „Unser Dorf hat Zukunft“ gewonnen. Nach einer fast 1.000 Kilometer langen Rundreise zu den Top 7 der schleswig-holsteinischen Gemeinden entschied sich die Jury einstimmig für das rund 2.000 Einwohner zählende Dorf an der Westküste. Rantrum hat sich damit für den Bundes-Wettbewerb 2016 qualifiziert.

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Jury-Vorsitzende Helga Klindt von der Akademie für die Ländlichen Räume Schleswig-Holsteins: „Rantrum hat aufgrund seiner Größe alle Möglichkeiten zu einer zukunftsorientierten Entwicklung – und nutzt diese konsequent. Die Zukunftsperspektiven hat die Gemeinde gemeinsam mit ihren Menschen herausgearbeitet und setzt entsprechend Schritt für Schritt aufeinander abgestimmte Projekte mit Erfolg um.“ Der Fokus auf „Jugend ist unsere Zukunft“ und die Vorhaben zur Stärkung der Lebensqualität aller Einwohnerinnen und Einwohner im Ort seien herausragend. So seien beispielsweise die vielfältige Nutzung erneuerbarer Energien, das wohnlich eingegrünte Gewerbegebiet mit dem MarktTreff, spezielle Wohnprojekte – ob für junge Erwachsene oder Senioren – zu nennen. Insgesamt seien die Präsentationen in den Dörfern sehr ideenreich, aber auch sehr unterschiedlich gewesen, berichtet Jury-Vorsitzende Helga Klindt. Das Sieger-Dorf Rantrum wird voraussichtlich am Freitag, 4. Dezember 2015, in der Gemeinde ausgezeichnet.

Den zweiten Platz belegt die Gemeinde St. Annen im Kreis Dithmarschen, in der 321 Menschen leben. Der dritte Rang geht an die Gemeinde Behlendorf (Kreis Herzogtum Lauenburg, 403 Einwohner). „Die Platzierungen dieser beiden Dörfer zeigen eindrucksvoll, dass auch in kleinen schleswig-holsteinischen Gemeinden die Lebensqualität durch aktive Gestaltung ganz groß sein kann“, betont Helga Klindt. „St. Annen hat die Jury zum Beispiel mit ihrer Energiegenossenschaft, der prozentual hohen Zahl an Arbeitsplätzen im Ort und seinem besonderen Friedhofsprojekt ,Lernort für das Lebenʻ überzeugt.“ Behlendorf habe vor allem mit seiner interkommunalen Vernetzung in vielen dörflichen Entwicklungsfragen gepunktet. In allen besuchten Dörfern, so die Jury-Präsidentin, sei herausgestellt worden, wie wichtig eine funktionierende Breitbandanbindung sei.

Für die Endrunde des diesjährigen Landes-Wettbewerbs hatten sich zudem qualifiziert: Hetlingen (Kreis Pinneberg), Klixbüll (Kreis Nordfriesland), Petersdorf / Stadt Fehmarn (Kreis Ostholstein) und Schalkholz (Kreis Dithmarschen).

Das Ministerium hatte die schleswig-holsteinischen Dörfer dazu aufgerufen, sich am Landes-Wettbewerb 2015 „Unser Dorf hat Zukunft“ zu beteiligen. Ausgezeichnet werden sollten Gemeinden, die zukunftsfähige Entwicklungsideen erarbeiten (und umsetzen) und dadurch ein anregendes Beispiel geben. Dabei wurde besonders gewürdigt, was eine Dorfgemeinschaft mit ehrenamtlichem Engagement und ohne staatliche Förderung leistet. Das Sieger-Dorf erhält als Projekt-Preis eine Förderung in Höhe von maximal 10.000 Euro durch das MELUR. Der Förderbetrag ist mit gleicher Summe durch die Gemeinde zu kofinanzieren. Gefördert werden investive Vorhaben und entsprechende konzeptionelle Vorarbeiten eines Projektes im Dorf.

Teilnehmen durften alle politisch selbstständigen Gemeinden mit bis zu 3.000 Einwohnern und räumlich geschlossene Gemeindeteile mit überwiegend dörflichem Charakter mit bis zu 3.000 Einwohnern; ausgenommen waren die Sieger-Gemeinden von 2009 und 2012.

Das Hauptaugenmerk bei „Unser Dorf hat Zukunft“ lag indiesem Jahr auf folgenden Themenfeldern:

– Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
– Soziale und kulturelle Aktivitäten
– Lokale vernetzte Bildungsprojekte
– Gelebte Willkommenskultur
– Ästhetische und nachhaltige Entwicklung des Ortsbildes

Der diesjährigen Wettbewerbs-Jury gehörten an:

– Akademie für die ländlichen Räume Schleswig-Holsteins e. V.
– IHK Schleswig-Holstein
– LandFrauenVerband Schleswig-Holstein e. V.
– Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins e. V.
– Schleswig-Holsteinischer Gemeindetag e. V.
– Schleswig-Holsteinischer Heimatbund e. V.
– Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein Abteilung Naturschutz, Forstwirtschaft und ländliche Räume

Nähere Information zum Landes-Wettbewerb 2015 können auf der Internetseite www.dorfwettbewerb.schleswig-holstein.de heruntergeladen werden.