Galina Khotinskaya-Kallis
Homer und Kranich-Gedichte-2015
Kann man Homers Zeit
in Zahlen ausdrücken?
Spiegelt uns Homer
die eigene Zeit?
Zeit der Zeiten durch
die Epochen weiten…
Uns bleibt nichts –
Augenblick – Schönheit!
Geist der Sprache,
Geist der Übersetzung
nehmen mich erneut in seinen Bahn…
Zweifellos hochklassische Epoche
zeigt uns Leben, auch unseren Wahn…
Altertümlichkeit ist nicht erkünstelt,
Herrscht Homer, der Text sorgfältig webt…
Dunkler Klang Hexameter geschwelt,
Alten Griechen schenke ich beim Lesen
Dithyrambe –
Jeder Klang – die volle Ambe!
Liebe zu Homer begeistert mich unendlich,
ständig und fast komisch ungestielt!
*****
Aus fernen exotischen Welten
Kehrte Kranich in sein altes Nest:
Fröhlich, schön
Und umhüllt von den Spelten
Hat bestanden den ewigen Test…
Nacht verschluckte
Strapazen des Fluges…
Morgen brachte die Hoffnung
und Glück….
Lieber Kranich –Gigant in Bescherung,
Kehrte wieder
Nach Heimat zurück
****
Paranoide Diktatur
der Menschenfresser,
Triftige Parabeln?
– Nein Wahrheit…
Irritierend nah gerückt
wie scharfer Messer…
Ewig widerständig – Einsamkeit…
Und versuche mich nicht einzureden,
Schleier der Vergangenheit –
Ein Kampf,
Eine Waffe, schadenfrohe Brühe…
Strahlt die Minarette weiße Mühe:
Junge Braut wehrt sich,
wehrt sich wie Gasele…
Und entsteht schmerzhafter
dunkler Dampf…
—
Галина Хотинская