Interview mit Buch-Autor Jens Sienknecht
Frage: Ihr Buch Mads&Bulls bekommt sehr gute Kritiken.
Wie lange haben sie daran geschrieben?
Jens Sienknecht: In der Endfassung ein gutes Jahr, aber in Gedanken hatte ich das Them viele, viele Jahre.
Frage: Ihr Roman ist eine Mischung aus Melancholie, Rotwein, Traurigkeit und Lebensfreude und Hoffnung. Wie empfinden Sie?
Jens Sienknecht: Genauso.
Wichtig ist, dass im Scheitern auch immer ein Neubeginn steckt. Wichtig ist mir die Familie, oder eine Person, die Familien-Ersatz ist. Vertrauen, Chancen geben, Werte vermitteln.
Frage: Für wen ist das Buch geschrieben?
Jens Sienknecht: Weit gestreut. Junge Erwachsene und Eltern, die sich mit „krummen Touren“ ihrer Kinder auseinandersetzen müssen.
Frage: Ihr nächstes Buch?
Jens Sienknecht: Wenn, dann sicherlich über Bornholm, die Insel, die ich sehr mag. Ich mag das Dänische, unkomplizierte, lebensfrohe Gelassenheit, entspannt sein. Da sagt ein Däne im Konzert: „So jetzt 15 Minuten Pause, 15 Euro-Minuten…in Dänischen 30 Minuten…“
Das gefällt mir.
Frage: Am Ende des Buches heißt es: Hinter dem Horizont passieren Dinge, die der Mensch nicht kontrollieren kann. Zum Glück. Mein Glück ist die Familie, sind die Kinder.
Das Buch swingt zwischen Geborgenheit und Schock.
Jens Sienknecht: Stimmt, ich bin als Lehrer im Bereich der Erziehung oft schockiert. Jüngstes Beispiel ADHS, das Aufmerksamkeitssyndrom. 1993 wurden in Deutschland 30 Kilo Ritalin produziert und jetzt liegen wir bei 3000 Kilo. Die jungen Leute werden vollgepumpt und dann alleine gelassen. Diese Gleichgültigkeit macht mir Sorgen und ich denke darüber nach: Strenge Liebe.
Danke für das Gespräch.
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