Soulfood für das Fernweh

Dreimal bin ich in diesem Jahr in Dänemark gewesen. Habe den Sand unter den Füßen gespürt, mir den Wind ins Gesicht wehen lassen, habe nach Bernsteinen gesucht und viele gefunden, habe dem Schrei des Austernfischers gelauscht und die Nordseeluft eingesogen, bin über den Kongs Nytorv in Kopenhagen geschlendert und habe den Copenhill erklommen und von dort den Blick über den Oresund schweifen lassen.

Aber in Dänemark eintauchen kann ich nur auf den Nordischen Filmtagen.

In Dänemark selbst komme ich mir vor wie die Spitze des Eisbergs.

Ich bin da, aber das eintauchen geklingt mir nie. Die Menschen sind freundlich, aber ich bewege mich an der Oberfläche. Aber bei im Kinosaal kann ich die Grenze überfinden. Hier darf ich durch das Schlüsselloch auf die Leinwand schauen. Natürlich hilft es auch, wenn die Sprache synchronisiert ist und ich den Schmerz und die Leidenschaft, den Humor und die Trauer der Protagonisten ungefiltert verstehen kann.

Jetzt nur die Daumen drücken, dass es Anfang November schon richtig ungemütlich in Lübeck wird, dann sind die Kinosessel um so gemütlicher und der finnische Tango, der zu Beginn eines jeden Filmes läuft, schmiegt sich wie ein Mufflon- Pulli um den Körper.

Gute Projektion vom 6.11. – 10.11.2024 bei den Nordischen Filmtagen.1659-forstormen