Aschenbrödel
Russisches Weihnachtslied
Text , Musik und Vokal von Galina Khotinskaya-Kallis
Auf treuen Schimmel
über Schneefelder
Schwebe ich die Richtung -
leichte Kerzenlicht…
Ich, die Aschenbrödel
russischer Geschichte,
Suche Schloß mit Prinzen,
doch tatsächlich mich…
Auf einer Insel
ragt empor ein Bau,
Auf Eingangstreppe
herrscht die Märchenwelt…
Ich, die Aschenbrödel
russischer Geschichte,
Habe viel Ideen,
doch mir fehl nur Geld…
Sitze ich in Lumpen,
vorm Kamin, verständlich,
Meine treue Diener
holen mir Ballkleid,
Eine alte Eule –
meine weise Freundin
Ändert die Umstände –
Prinz schwört mir jetzt Eid,
Eine alte Eule –
meine weise Freundin
Ändert die Umstände –
Prinz schwört Liebeseid!
23.11.2012
Gogolstraum
Ein Weihnachtslied
Text, Melodie und Vokal von Galina Khotinskaya-Kallis
Mit der Kutsche reiste
Gogol durchs Europa:
Jede Meile – Grenze
und erwartet Zoll…
77 Städte besuchte
er in Deutschland,
Fühlte sich
unglücklich,
Hier ging es ihm
nie wohl…
18 lange Tage
war sein Weg
vom Rußland,
18 lange Tage
nach Paris…
Er hat so viel gesehen,
Doch Rom
mit seinen Sagen
Zog ihn so unendlich,
Wie die Meeresbrise
21.12.2012
Märchen vom Stalingrad
Der Vater meines Mannes
War ein deutscher Soldat,
Er sollte im Kriege sterben:
Geschickt war nach Stalingrad…
Kurz vor dem Kessel
Verlor er den rechten Arm…
Das hat ihm Leben gerettet,
So war sein Loserbarmen…
Die Mutter meines Mannes
War Mädchen vom Königsberg,
Sehr hübsch, die Seele wie Engel,
Sie hat ihn mit Liebe verehrt..
Sie waren so glücklich zusammen
Wie Täubchen und Schwänne,
wer weiss…
Doch glückliches Beisammen
Zerriss boser Todeskreis…
Sie ging jeden Tag zum Friedhof
Und pflegte treu sein Grab,
Sie strömte dorthin wie zum Schwof
Das war ihr Gefühlsmasstab…
Wenn ich zwei Schwänne treffe
Das sind bestimmt Hans und Herta…
Und ihre beide Reliefe
Wärmt mein Herz und es drehte..
05.05.2012
Im Lande der Dichter und Denker
Soll ich dichten und denken.
Im Lande der Dichter und Denker
Darf ich dichten und denken.
Im Lande der Dichter und Denker
Kann ich dichten und denken.
Im Lande der Dichter und Denker
Mag ich dichten und denken.
Im Lande der Dichter und Denker
Will ich dichten und denken.
Die Gedanken sind frei:
Ich bin zum Denken reif…
23.11.2012
Jeder Gärtner
Liebt bestimmte Blumen,
Bäume, Sträuche, Pflanzen
auch Grass…
Sagen alten Völker
Haben das Volumen,
Wo die Götter und Dämonen
schiessen drast…
Praktische Ratschläge für
das Leben
Gibt uns Redewendung
in dem Text…
Schöne Märchen, Mythen
Wirken wie Erdbeben,
Wo Philosophie
erweist Kontext…
Unter Gottessonne
wandeln Menschen,
Fragen: «Wie man weiter
leben soo?»
«Folge deinem Herzen», -
sagen Wünsche,-
«Kürze Zeit nicht,
kümmre dich ums Wohl!
Aus Tränen ist der Mensch
Entstanden,
quäl dein Herz nicht,
suche frohen Tag.
Keiner kehrt zurück,
der fortgegangen,
Seine Habe nimmt er nicht
in Sarg!
Höre auf mich, vergiss die Sorge!
Folge deinem schönen besten Tag,
Sonst erscheint der Tod
vor dir infolge,
Wie Gefangenschaft,
die keiner mag!»
25.11.2012
Wo wohnt die Zeit?
Wo wohnt die Ewigkeit?
Es tut mir leid,
Dort lebt die Einsamkeit…
Wohin eilt Zeit?
Was macht die Ewigkeit?
Es tut mir leid,
Das weißt die Einsamkeit…
Wer hat die Zeit
Am Himmel dort erschaffen?
Wohin entfaltet sie die Eigenschaften?
Was wird von ihr nur angetrieben?
Das Sonnenfeuer zeigt:
In ihm sind wir geblieben!
13.11.2012.
Ich möchte sprechen
zu dem Ozean,
Als großes Schiff
An seinen Wellen schweben…
Ich träume jeden Tag
Fixierend vom Japan
Von ihren Städten, Schönheit
und Erdbeben…
Wie hübsches Vöglein
Ist für mich Japan…
Ich kann Gefühle
nicht im Käfig sperren…
In diesem Sinne
bin ich Don Juan
Und werde das Japan
Wie Donna Anna ehren
03.11.2012
Das Treibholz bleibt,
Wenn Wind verfliegt:
Es tut mir leid,
Wenn Unrecht siegt…
Zehn Ausreden überzeugen
Viel weniger als eine,
Du sollst dich nicht vorbeugen,
Wenn möchtest schweigen…
Was lecken kann,
Kann auch beißen….
Das wußten schon die Weisen.
Und jeder, der Verständnis hat
Findet bestimmt den guten Rat.
02.11.2012
Über aller Wissenschaft
und Lehre stehend
Völlig frei erhebt sich
die Wahrheit.
Zeit und momentanische
vergehend,
gleicht sie manchmal
Nur der Ewigkeit.
Wem gelingt
Vollkommenes erleben
Findet diese Perle
In den Heben.
08.11.2012.
Weihnachtsmärchen
Wo die Sonne scheint
und Vögel singen,
Steht ein Baum
Wie ein Riese in dem Wald…
Draußen im Winter,
wenn es schneit,
Seine Zweige
sind vom Weiß umringen,
Und deswegen ist es ihm nie kalt.
Eines Tages kam zu ihm Holzfäller,
Fällte ihn und brachte in die Stadt.
Und im großen Saal, wo wurde heller,
Glitzert er seitdem geschmückt so glatt.
Kleine Mäuschen schlüpfen aus Löchern,
Sie beschnupperten den Baum jedesmal…
Aus jedem seinen Zweig die Märchen wuchern
Und Legenden, die entstehen im Weltall…
Da an einem Weihnachtsabend
Fragten Mäuschen: „Bist Du, lieber Große,
wirklich alt?“-
„Nein, – beantwortete Tannenbaum,-
Ich war jung, als kam aus dem Wald“.
Erst in diesem Winter, zu dem Fest,
Und das ist für mich wie ein Arrest.
Und die Birke, die Prinzessin, blieb allein…
Niemals werden wir zusammensein!..
Meine Seele stöhnt vom Leid und Schmerz…“
Bäume haben immer großes Herz!
Alles ging geschwind: die Träume flogen,
Feuer fraß die Zweigen von dem Baum…
Und die seufzten tief im Flammenbogen…
Diese Kummer schaukelt der Wind,
Im vom Fest verlassenen Raum.
01.11.2012.
Als Verweischarakter
steht ein Baum,
Weshalb hat er einen solchen Sinn,
Wie entsteht semantisch dieser Raum?
Von Symbolen spricht die Kunst in ihm.
Keine Zweifel ohne jede Deutung,
Laß die Überlegung und Diskussion,
Bäume wachsen im Kontext der Ausbeutung,
Als Parameter der Evolution.
09.11.2012.
„Wohin will der Mond und was hat er vor?“-
Fragte ein kleiner Junge vor dem Holstentor.
Überall begann es zu weihnachten,
Es flog Musik und Lieder krachten.
Und viele Herrlichkeiten nicht nur auf der Markt
Lockten die Besucher auf die Bark.
Der große Tannenbaum war geschmückt.
Die Krippe wirbelte verrückt.
In vollem Klang die Orgel war ertönt,
Aber das Kind stellte die Frage von dem Mond:
„Wohin will der Mond in dieser Nacht,
Wo alles schön und fröhlich kracht?“
Du, gnadenbringende und selige Sekunde,
Erkläre ihm jetzt in einer Runde,
„Wohin will der Mond in dieser Nacht,
Wo alles schön und fröhlich kracht?“
Wie wunderlich erklang das letzte Lied,
Es spürte jedes Herz und Glied.
Und Segen war gesprochen,
Die Frage war nicht unterbrochen:
„Wohin will der Mond in dieser Zeit,
Wo Hoffnung wächst und Liebe bleibt?“
Ein unbestimmtes Rascheln, Flüstern;
Ein Weihnachtsmann, da drinnen hustet.
Die Tannenspitzen in Goldblitzen.
Und das geliebte Marzipan
Füllt jetzt den Mund beim jedermann.
Die Wolken, ähneln Engelflügeln,
Trugen den Mond zum Schlafen, drüben…
Und brachten endlich ja, den Mond,
Dorthin, wo dieser wohnt.
01.12.2011.
Mein kleiner Engel
Ein kleiner Engel stöhnt im Spinngewebe,
Die Flügel hängen wie ein Leichentuch herab.
Die Fresken ringen schwer nach Luft daneben,
Das Kirchenschiff wirkt wie ein riesig Grab…
Mein liebes Kind! Wer hat dich so geschändet?
Ich strebe zu ihm und breche alle Schranken,
Weil meine Seele mich zum Kinde sendet:
Des Leib und Augen noch Schwanken…
Die Flache Hand – im Blut, nichts ist zu hören,
Ich aber krieche, möchte schweben,
Ich möchte schreien, möchte Gott beschwören,
Und möchte beten um des Himmelskindes Leben…
„Du fühlst doch, wie ich schneller werde,
Durch meine Liebe, die das Wunder schafft!
Auch wenn im Schweiß ich quäl mich auf der Erde,
Befehl ich: “Leb doch, mein Kind, durch Liebe Kraft!“
Ich bin bei Dir, mein Kind, drum warte!
Ich bleib bei dir als immerfrisches Bad!
Ich bin dein Ölberg, und in seinem Garten,
Ich will dich hegen jetzt und jeden Tag!
„Ich halt es fest. Wir gleiten Richtung Hölle…
Zur Taufe lädt ein Wasserkrug mich ein.
Schnell sind die Windel und ein Tuch zur Stelle…
Behutsam wasch mein Liebstes Kind ich rein.
Druck an die Brust es und ich denke,
Wenn meine Mich ihn nährt, mein Körper wärmt,
Denn ich ihm mehr noch Leben schenke
Und meine Seele glücklich jauchzt und schwärmt…
Oh, welch ein Wunder! Wenn mit leichtem Schwingen
Mein kleiner Engel wirbelt, fliegt – entflieht…
Dann lasse ich den Traum in mir klingen,
Ich weiß, wohin das Schicksal mit mir zieht!
1978
Russische Weihnachten
Ein Lied
Weihnachten kommt
Und deckt die Dächer
Mit Eis und Schnee
Wie aus dem Becher…
Weihnachten kommt
Und zündet die Kerzen…
Wir singen und lachen
Vor Freude im Herzen…
Weihnachten kommt
Und in Troika im Schlitten
Vergiß deine Sorgen
Du hast nie gelitten!
Weihnachten kommt
Und bald in der Ferne
Höre ich die Gesänge
Für alle vom Sterne!
2000
Mein Weihnachtswunsch – 2002
Die Kinder von Afghanistan!
Ihr wißt nicht,
Was bedeuten hier die Trachten?
Wie fröhlich feiert hier das Abendland
Die so geliebten herrlichen Weihnachten!
Der Winterwind so lustig pfeift,
Der Schnee und Eis die Bäckchen kneift,
Erfrischt und stärkt den Leuten Mut!
Und viele meinen es mit euch gut…
Die Weihnachtsbäume in vollem Prangen…
Und keiner macht euch wirklich bange…
Die Weihnachtsbeschwörungen, Bann…
Der christliche Gott hält die Waage!
Die Kinder von Afghanistan,
Wann bekommt ihr die fröhlichen Tage?
Die Weihnachtskerzen im christlichen Flor…
Was gaukelt das ewige Versprechen vor?
Unter den tödlichen Flügeln der Macht
Der Weihnachtsmann bis zum Tode lacht…
Europas Weihnachten auf glatter Bahn…
Ich wünsche euch viel Schützengel,
Euch, Kinder von Afghanistan!
2002