Wachstum, Blüte und Vergehen
Folgt dabei im Kräftestrom…
Und vom Kapital nicht zehren
Suchet dich gleich Glück im Rom…
Halt den Spiegel, Zeilenschinder!
Bleibe wach, vergiß nie Zeit!
Sonst dich findet flitze Binder,
Weil Gedanke blitzschnell reift…
Was der Mensch zu leisten bringet
Werde es durch Wort und Tat,
Aus sich selbst nie entspringet,
Sind wir nie vom Leben satt
13.11.2012.
Ich schenkte ihm die Rose,
Er schenkte mir Unterschrift…
Er war der berühmte Dichter
Und wirkte wie Sonnenlicht…
Sein Autogramm so niedlich
Hat Fotograph verewigt,
Jetzt hat es schweres Gewicht
Und ich stehe dicht in Pflicht
Ohne Siegeszuversicht,
Obwohl die Berufung richt
Und quält wie Augenblick
Ziemlich scharf, aber lieblich.
16.11.2012
„Dichterisch wohnet der Mensch“
Im Universum des Verses,
Klärt die Bedenken erst,
Wenn ihn erweckt die Erde.
„Dichterisch wohnet der Mensch“,
Als er die Liebe tötet…
Geht ständig auf Jagd und Erfolg,
weil ihn Vergnüge locket…
„Dichterisch wohnet der Mensch“,
Weil auf sein Schmachten
Und diesen Maßstab
Alle begeistert achten…
„Dichterisch wohnet der Mensch“,
Wer ist jetzt sein Antreiber,
Seine Organe, sein Herz,
Oder ein anderer Reiber?
„Dichterisch wohnet der Mensch“,
Weil Sprache auf sein Wesen achtet…
Ring um den Erdball sein Vers
Druckt etwas aus und trachtet.
Da er Gesagtes stellt
Stets dem bemühten Hören,
Dreht sich die Erde, die Welt
Durch seines Herzens Horen.
Dinge der Erde pflegt,
Hegt die so kultivierend.
Baut, verschenkt und schmeckt
Sich sehr oft irritierend.
Werke von Hand und Gefühl
Jagen sogar sein Wesen,
Und die Bedürfnissemühle
Fegt alles weg wie Besen.
08.11.2012.
Weder Wohl noch Wehe ehrt,
der der Ehe wohl entbehrt…
Albern ist der Menschenhass,
Alle wachsen wir wie Gras,
Sogar Goethe, der Altmeister
Sang Äonen – helle Geister,
Ewigkeit – als lange Zeit
Dauernd verbindet breit…
Lebenswieriger Besitz
War vom Kant
kein böser Witz…
Ohne Ironie zu sagen:
Liebe wundet viel
in Sagen
Und beflügelt
wie die Droge,
Wie Exquisites
von Rogen…
„Ding an sich“
im Sprachgebrauch
Hat bestimmt
denselben Rauch…
16.11.2012
Dreck am Stecken
Hat wohl jeder,
Doch nicht jeder
Ist ein Dreck…
Heulend kommt
Das große Elend
Und es wird
Noch nicht versteckt!
Ob am Anfang aller Dinge
Habe Ei zuerst gestanden,
Lehrt das Huhn,
um Körner ringet,
Und das wird wohl
mißverstanden…
Singt der Hahn
Und kräht absichtlich,
Tönt Kantaten
offensichtlich…
„Singer“ nannten
Österreicher
Munteren Vögel…
wir sind reicher…
Doch sitzt Hahn
am Kirche Turm,
Er ist Herr
und war nie Wurm!
16.11.2012
Was tippt an seinem Computer
Schriftsteller?
Was tippt im Büro eines Amts
Angestellter?
Und welche Anträge
macht sehr oft Hartz 1V?
Das weißt Lieber Gott
und unglückliche wir…
Bestecht ein Verbrecher
manchmal Polizist,
Er hört auch gerne
Musik von Franz List…
Was hebelt im Dunkel
Gehirn dieser aus?
Man weiß nie voraus:
„Der Kreis der Mitwisser
Muß klein immer sein!“,-
Geschwätzig erklärt
uns Dasein.
Und alles egal,
Die Intimlosesphäre
wirkt so aufregend
Und schafft
Atmosphäre…
Einbruch ins Private?!
Wer kümmert darüber?
Geschwindigkeit zieht
Unser Leben vorüber…
03.11.2012
Wäre des Propheten Wort
Nur leerer Schall gewesen,
Hatte mir ich auch mal
gesagt,
Sei doch ordentlich
wie hohes Wesen!
Gott weckt Dich!
und wer Versuche wagt,
Wird beschert und kaum umgekehrt.
Wer die Schlangenbrut
entgegenzüngelt,
Wird sein Leben
nur im Schlamm erstickt….
Meine Seele fliegt
und schwebet
Und in einem Takt
mit Sternen tickt!
Du suchst einen Weg,
der weiter führte….
Von Minute zu Minute
wird mir klar,
Weil die Leuchtekraft
dazu hinfügte:
„Bild an Bild
sei Fluidum echt war!“
20.05.2012
Im Lande Dichter und Denker
Soll ich dichten und denken!
Im Lande Dichter und Denker
Darf ich dichten und denken!
Im Lande Dichter und Denker
Kann ich dichten und denken!
Im Lande Dichter und Denker
Mag ich dichten und denken!
Im Lande Dichter und Denker
Will ich dichten und denken!
Die Gedanken sind frei!
Ich bin zum Denken reif.
18.11.2012.