Die Gewinner der Nordischen Filmtage Lübeck 2023

Lübeck, 4. November 2023. Im Rahmen der glanzvollen Filmpreisnacht im Theater Lübeck wurden heute Abend die Gewinner:innen der 65. Nordischen Filmtage Lübeck ausgezeichnet. Moderatorin Loretta Stern führte durch den Abend, an dem elf Preise im Wert von 65.000 Euro überreicht wurden. Die erste der Trophäen der Nordischen Filmtage – ein historischer Backstein aus Lübeck – ging bereits im Rahmen der Ehrenpreisverleihung bei der Eröffnung im CineStar am 1. November an den schwedischen Regisseur und Drehbuchautor Roy Andersson.

Im Spielfilmwettbewerb wurden vier Preise vergeben. Der mit der höchsten Dotierung des Festivals von 12.500 Euro ausgestattete NDR-Filmpreis ging an das finnisch-schwedische Weihnachtsdrama Family Time (Mummola) von Tia Kouvo, die die Nordischen Filmtage Lübeck im letzten Jahr bereits mit einem Kurzfilm besucht hatte. Die Jury des Kirchlichen Filmpreises INTERFILM verlieh ihre mit 5.000 Euro ausgestattete Auszeichnung an den schwedisch, dänisch, finnischen Film Paradise Is Burning (Paradiset Brinner) von Mika Gustafson. Die Schauspielerin Bianca Delbravo, eine der drei Hauptdarstellerinnen des Films, nahm den Preis entgegen. Den Baltischen Filmpreis für einen Nordischen Film, dotiert mit 5.000 Euro, erhielt die völlig überraschte Malene Choi für ihre autobiografisch geprägte dänische Produktion The Quiet Migration (Stille Liv ). Den Preis der Lübecker Nachrichten mit 5.000 Euro Preisgeld verlieh die Leserjury an Let the River Flow (Ellos eatnu – La elva leve) von Ole Giæver. Schauspieler Gard Emil kam in traditioneller Sami-Tracht zur Filmpreisgala um den Preis entgegen zu nehmen.

Die Filme im Dokumentarfilmwettbewerb der Nordischen Filmtage Lübeck konkurrierten um den mit vom DGB Bezirk Nord gestifteten und mit 5.000 Euro dotierten Dokumentarfilmpreis. Gewonnen hat ihn Jella Bethmanns ‚Portrait einer großherzigen Frau‘ (so, die Jury) Mrs Hansen & The Bad Companions (Inger & det dårlige selskab) aus Dänemark. Sie dankte bei der Preisübergabe vor allem jener Mrs. Hansen und den hilfebedürftigen Bewohnern ihres Hauses.

Für den besten Kurzfilm in der Sektion Filmforum lobt die CineStar-Gruppe alljährlich den mit 5.000 Euro ausgestatteten CineStar-Preis aus. Er ging in diesem Jahr an (in)visible Night vom Hamburger Iwidobo Kollektiv, das aus den Filmemacher:innen Naomi Kelechi Odhiambo, Maximilian Mundt und Jasmin Luu besteht. Eine Lobende Erwähnung der Jury ging an Was wir wollen (Of Kisses And Capes) von Elena Weiss.

Zwei Preise werden in der Kinder- und Jugendsektion Young Audience verliehen.
Den Kinder- und Jugendfilm Preis der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung, dotiert mit 5.000 Euro, nahm Manish Sharma, eine der Darsteller, für Kaveh Tehranis turbulente norwegische Familienkomödie über Geschlechter, Klassen und Identitäten Listen Up! (Hør her’a!) entgegen.
Die Kinderjury der Nordischen Filmtage Lübeck überzeugte die norwegische Komödie von Aurora Gossé über den keineswegs geradlinigen Weg eines 12-jährigen Mädchens zur Dancing Queen. Der Preis der Kinderjury ist ebenfalls mit 5.000 Euro ausgestattet und wird von Finnlines Deutschland gestiftet.

In den Sektionen Nordic Shorts und Young Audience wird zudem noch der Preis für den besten nordischen und baltischen Kurzfilm vergeben, gestiftet von Teschke & Collegen Versicherungsmakler GmbH und dotiert mit 5.000 Euro. Die Jury entschied sich für den schwedischen Kurzfilm George-Peterland (Gösta Petter-land) von Christer Wahlberg und Sebastian Rudolph Jensen. Der isländische Kurzfilm Fár von Gunnur Martinsdóttir Schlüter, die in Hamburg Theaterregie studierte, erhielt eine Lobende Erwähnung.

Schließlich werden zwei Preise sektionsübergreifend vergeben. Die Ehrenpräsidentin des Festivals Liv Ullmann übergab den Preis des Freundeskreises für das Beste Spielfilmdebüt, dotiert mit 7.500 Euro, an Regisseur Laurens Perol und Hauptdarstellerin Kornelia Melsæter für ihren musikalischen Roadtrip Practice (Å Øve). Laurens Perol war, wie seine Protagonistin im Film zum Vorspielen nach Oslo, per Anhalter von Stuttgart aus zum Festival nach Lübeck gereist.

Die Nordischen Filmtage Lübeck brachten vom 1. November noch bis morgen, 5. November, über 180 Filme in fast 250 öffentlichen Vorstellungen in den Lübecker Spielstätten zur Aufführung. Über 50 % des Programms stehen auch via Stream für das Publikum deutschlandweit zur Verfügung.

An Paradise Is Burning (Paradiset Brinner) von Mika Gustafson ging – neben dem INTERFILM Preis – auch der Preis der Jugendjury. Bianca Delbravo reist nun mit zwei Backsteinen zurück nach Schweden. Der mit 5000 Euro dotierte Preis wird von der Hansestadt Lübeck gestiftet und von einer Jury, bestehend aus Lübecker Jugendlichen im Alter von 16 bis 19 Jahren, vergeben.

 

Quelle: https://www.nordische-filmtage.de/de/presse/65-nfl-preistraeger932-©_Olaf_Malzahn_NFL_Donnerstag_19013