Land startet Konsultationsprozess zum Nationalpark Ostsee
Umweltminister Goldschmidt: „Der Nationalpark Ostsee weckt ein enormes Interesse der Menschen“
KIEL. Das Land startet die öffentliche Konsultation, um Perspektiven und Chancen eines neuen Nationalparks in der schleswig-holsteinischen Ostsee zu diskutieren. Mehr als 300 Menschen kamen am heutigen Abend zur Auftaktveranstaltung des Konsultationsprozesses ins Kieler Hotel Maritim. Unter den Gästen waren unter anderem Vertreterinnen und Vertreter von Umweltverbänden, Fischerei, Tourismus, Wassersport, Kreisen und Kommunen, Bundesbehörden, Wissenschaft sowie politischen Parteien und Medien.
Umweltminister Tobias Goldschmidt freute sich über das große Interesse an der Auftaktveranstaltung: „Das war der Startschuss für eines der zentralen umweltpolitischen Projekte dieser Legislaturperiode. Es ist toll, dass heute Abend so viele Leute nach Kiel gekommen sind. Die Menschen im Land bewegt die Frage, wie wir einerseits den Schutz der Ostsee voranbringen und dies andererseits mit den Interessen der Personen, die an und von der Ostsee leben, zusammenführen können. Sie haben Lust, sich einzubringen. Die große Resonanz zeigt, wie sehr den Menschen in diesem Land die Zukunft der Ostsee am Herzen liegt. Die starke Beteiligung stärkt die Akzeptanz des Prozesses“, so Goldschmidt.
Auf der Veranstaltung präsentierten Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) eine Potenzialkulisse, welche Ausgangspunkt für die nun folgenden Dialogformate entlang der Ostsee sein wird. Die Kulisse beschreibt einen Suchraum, in dem ein zukünftiger Nationalpark Ostsee liegen könnte. Dazu Goldschmidt: „Bei unserem Vorschlag haben wir uns zunächst nach naturschutzfachlichen Kriterien gerichtet. Einbezogen sind vor allem bestehende Schutzgebiete in der Ostsee und an der Küste mit besonders wertvollen und prägenden Lebensräumen und Arten. Damit sind vor allem Gebiete nahe der großen Häfen an der Ostküste aus der Kulisse herausgefallen. Denn die Voraussetzungen für einen Nationalpark können in diesen stark genutzten und überprägten Gebieten nicht erfüllt werden. Grundsätzlich geht es bei der Suche nach einer geeigneten Kulisse auch darum, unterschiedliche Interessen miteinander zu vereinen. Ich bin überzeugt davon, dass wir den Prozess so gestalten können, dass am Ende alle Seiten von einem Nationalpark profitieren“, zeigte sich Goldschmidt optimistisch.
Zum Abschluss der Veranstaltung erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Ausblick auf den folgenden Dialogprozess. Zunächst sind im Zeitraum von Frühjahr bis Herbst 2023 Schwerpunktworkshops zu den Themen Naturschutz, Fischerei, Wassersport, Tourismus, Regionalentwicklung/Wirtschaft sowie Anrainerkreise/Kommunen geplant. Daraufhin folgt ein sogenannter Verzahnungsworkshop im vierten Quartal 2023. Dort erarbeiten sogenannte Botschafterinnen und Botschafter aus den Schwerpunktworkshops ein Gesamtbild der Einschätzungen: „Die Hausspitze des Umweltministeriums wird den Diskussionsprozess so eng wie möglich begleiten. Bei jedem der Vorort-Termine wollen entweder meine Staatssekretärin Katja Günther oder ich persönlich teilnehmen. Wir freuen uns auf spannende Diskussionen und ein faires Ringen um die besten Lösungen. Konsultation bedeutet gemeinsame Beratung – und genau die haben wir uns vorgenommen“, sagte Goldschmidt.