Und die Welt in ihrer Fülle
Wird von Neuem ganz entdeckt…
Sichverlieren braucht Mühe
Und ein bißchen Intellekt.
Die Unendlichkeit des Alls
Fordert fixes Kapital.
Wußten Schiller und Klopstock
Manchmal braucht Mensch ein Stock.
Sich zu wehren und zu stützen,
Braucht Drehung auch Stütze…
Sonst der General Vernunft
Fällt zufällig in den Sumpf…
27.10.2012.
Die Unendlichkeit
des großen Leibniz –
Optimistische Bewältigung
der Welt…
Braucht manchmal Mensch
ein bißchen Geld…
Die lebendige Vernunft ist
simple Wahrheit,
Zeigt: sie ist deswegen keinen Witz:
Mensch ist weg
und donnert großer Blitz!
Diese Mangel mein geliebter
Schiller
Hat als „Spiegel seiner Seligkeit“
genannt,
Seelenreicher Kelch des großen
Willens
Wurde ohne Gleichnis nur bemannt.
27.10.2012.
Wie einsames riesiges Gebirge
Ragt sein Geist
vorerst in dieser Welt
Und vernünftige Gedanken –
keine Zwerge –
Brauchen vielleicht ein bißchen Geld.
Nach Einsicht der göttlichen Vernunft
Fällt der Mensch sehr oft
in tiefen Sumpf.
Jeder Zweifel wird aufgelöst,
Doch die Seele stöhnt und braucht Trost…
Labyrinth und Traum sind getroffen,
Blutet Seele aus letzten Tröpfchen,
Und der runde Kopf als Auge scheint,
Blödes Ich hat das verneint – vereint…
Blickt die kleine Mücke aus Ich,
Frißt die Welt und kümmert nur um sich.
27.10.2012.
Bachsche Wirkung
Von etwas wieder Predigt Bach…
Und seine Sprache
Seelen greift,
Er dient dem Gott
Notwendigkeitsbedingt…
Und sein Versuch –
Gedanken machen reif,
Die fordern: “Bleibe wach,
wach bleibe unbedingt!“
26.10.2012
Wie er Kelch des Abendmahls
neu trinket,
Und für mich allein das Vatersreich
entdeckt,
Gotteshand mich schützt,
mir Gottesmutter zwinkert,
Wieder die Musik die Hoffnung
in mir weckt.
Sein Einsetzungswort Matthäuspassionen
Meine Seele trifft und Schmerz ist weg.
Hoffnung heilt, schenkt Mut, Illusionen,
Die Frustration verdrängt.
Sie hat hier keinen Zweck.
Blöder Trübsinn läßt hier keine Spur.
Gottesfriede majestätisch atmet.
Jetzt herrscht Ewigkeit und keine Uhr!
26.10.2012
Er schildert die Idee
in ihrem Werden,
Läßt sie in sich erleiden,
nie allein…
Er bringt Kontraste
wie Beschwerden:
Verzweiflung kämpft
um ihr Dasein.
Im Allgemeinen
kann man klagen:
Die künstlerische Größe
ist kein Schrott.
Und ich versuche
jetzt zu wagen,
Banalität vielleicht zu sagen:
Beethoven – Prometheus,
doch Bach war Gott!
26.10.2012
Bekleidet mit erhabenem Gewande
Sind Passionen und Kantaten Bachs,
Vorüber zieht mein Schmerz am Rande,
Ich bin beim Abendmahl beim Gottesdach…
Und dieser Rhythmus, diese Bibelverse
Erlebe ich erneut, die Niedrigkeit abwirft
Das Schlimmste, Grobe und Perverse,
Zur Sonne hoffnungsloser Geist katapultiert!
26.10.2012
***
Begegnet man bei Bach
Gefühlscharakteristik,
Verzweiflungrasend Schmerz,
Wie jubelnd Freude wächst,
Und im pathetischen Gebiet
Empfindungen Artistik,
Gemüt in Tönen
spiegelt wieder Text.
Das Einzigartigste
Ist die Klarheit der Sprache
Und die Vollendung
ist ihr Element…
Und seine Töne wirken
wie die Rache
Gegen Zerfall…
Er schaffte Fundament
Die Bibelworte neu entdecken
Und zeigt uns immer diese Ecken.
26.10.2012
***
Ich fühle mich
im Mittelpunkt der Welt,
Wenn ich Motetten Bachs genieße:
Unruhe, Sorgen, Leid vergeht…
Mit Gott allein und diesem Riese
die Seele bleibt,
Und wunderbare Frieden fliesset.
26.10.2012
***
Lebt in ihm
der Geist der Zeit,
Alles künstlerische Suchen,
Schaffen, Sehen, Irren
wuchern
So gigantisch breit und weit!
Selbstverständlich
kommt ein Bach,
Weil in ihm –
die Bache leben..
Universum ist sein Dach,
Und die Sternespinnen
weben!
23.10.2012.
***
Biblisch-dichterische
ist in ihm im Einklang,
Visionen werden so lebendig…
So entsteht
geheimnisvolles Können,
Eigentliche Deutlichkeit
unendlich…
Und der Größte
aus allen – Bach!
Meine Seele
stöhnt vor Wunder: “Ach!“
23.10.2012
Mit der Phantasie
erfaßt Bach die Natur…
Und die Wolken,
die am Himmel schweben,
Sehen Wellen, Menschen,
Kreaturen,
Wie die Szene,
wo Gefühle beben…
Die Schattierungen in ihrem
feinsten Vorwurf
Die Musik spricht
dichterisch Gedanken…
Und verstandesmäßiger Entwurf
Sagt in meinem Herzen
tiefes: „Danke!“
23.10.2012
***
Zu Gehör zu bringen stumme Seelen…
Bachsche Wirkung ist doch nur einmal.
Geist der Aufführung hebt die Wellen,
Die Musik, die er geschaffen –
ewiges Denkmal!
In der Zeit des Formensspielversuche
Wir bestreben uns zu ihm wie nie,
Die Vollkommenheit der Klänge
suche ich,
Finde Lobesgott – Er war Genie!
20 Okt. 2012
In der Luft ist die Musik…
Höre ich die schönen Klänge…
Suche mich und meinen Ich –
Harmoniegesetz – in Menge!
Töne schweben in der Luft…
Ewigkeit nach Seele ruft…
Was geschah in dieser Stunde?
Klänge schweben in der Luft….
Gott der Christen sitzt bei mir,
Schenkt mir Wein, ein Brot und Bier,
Kreuzigt mich und seufzend sagt:
„Selig sei, der Träume wagt!“
Töne schweben in der Luft…
Mich vergiftet kein Unrecht…
Meine Seele ist kein Knecht!
Töne schweben in der Luft…
Sie war nie ein Untertan,
Meine Seele ist kein Mann!
Dort im Himmel, wo die Sterne,
Zündet sie vielleicht Laterne,
Die Laterne meiner Seele
Sind die Sternen
Himmelswellen!
3 August 2012
Zauber für alle Zeiten –
herrscht das Wort.
Der erste Künstler
öffnet uns das Unsichtbare…
Und jetzt strömt von allen Seiten
die Vollkommenheit
des Wahren.
Malt er, dichtet, musiziert?
Meine Seele er skizziert!
Beieinander da hier wohnen
Die Gedanken – nie gewonnen.
Plötzlich eine dominiert,
Freude hat sie integriert.
20 Aug.2012
In Gleichnissen und Zeichen
redet alle Kunst,
Warte nur ein Weilchen,
genieße diese Gunst…
Was kann in uns sie wecken,
Versteckt sie ihre Decken?
Ich höre die Gedanken,
Die in der Luft so wanken…
Ich spüre sie konkret,
Als ob die Last Atlet.
20 Aug. 2012.
Leg mich
in einen Nachen
des Lethestroms,
Ich werde nie erwachen
vor Träumen vom Rom…
In meinen süssen Träumen,
Wo Orkus und Elysium fliesst,
Ideen hängen an den Bäumen
Und mein Geist
sie besonders geniesst…
Sie reifen an den Zweigen,
wie Äpfel im Paradies…
Deswegen
du sollst dich nicht weigern,
Und nimm einen
von diesen, dies.
09.04.2006
Hinter hohen Weissdornhecken
Und Kletterrosen an meinem Gartenhaus
Schwebt mein freier Blick auf einer Wolke
Und in der Nähe meines Apfelbaums
Spring eine verzauberte Maus
Und versucht zu trinken die Molke,
Die ich vorbereitet habe für meinen Teig.
Mein Kuchen soll gross sein und weich…
Mein Garten ist mein Paradies und Reich!
Ich habe hier alles,
sogar einen kleinen Teich,
Wo kleine Fische schwimmen
Und kleine Frösche quacken,
Und eine kleine Weide
streichelt diese Geschöpfe
mit ihren Zweigen-
-rüschen….
Manchmal sogar meine Gäste,
die sich in Liegestühlen
kuscheln.
Ist es nicht wunderschön,
wenn eine Erdbeere
springt in den Mund
wie ein Lohn?!
07.04.2006.
Wer sind die Gnostiker?
Die einst
das Christentums bedrohten,
Die strebten nach Erkenntnis,
Wie kommt das Böse in die Welt?
Verneinten sie die Sinnenwelt
Und ja, die Logik des Verstandes?
Sie lebten nicht auf der Erde,
wo anders!
08.04.2006
Mein Wortkarger Physikdoktor
Taugt kaum zur Prinzenrolle.
Wir sind wirklich die Gegenpole:
Wie Nordpol und Südpol.
Und anders sein ich nie werde…
Deswegen vielleicht dreht sich die Erde.
05.04.2006
Darf ich das Märchen der Liebe
noch einmal erleben?
Darf ich
noch mal haben diesen Fieber?
Ist er jetzt mein Leben?
Scheue ich kein List
und kein Wagnis,
um meine Sehnsucht
nach Liebe und Leidenschaft
zu stillen?
Ich höre die Stille…
Und die Musik von Franz List….
Und finde daran eine große Lust…
Das ist meine Lebenskunst!
02.04.2006.
Jenseits der Illusionen
Lebst du, mein Maskenabreisser…
Wie im schönen Paradox
verschiedener Oxymorone
Bleibe ich mir treu
Und wirke auf dich wie Kreissler.
Ich bin atemlos hingeworfen
in die Ecke deiner einsamen Seele
Ich kann nicht leben
ohne Illusionen,
Meine Seele stönt wie Meereswelle.
Der Hunger nach Liebe weckt mich.
Ich bin nicht enttäuscht im Sprung…
Die flüchtigen Momente unserer Nähe
Wirken wie Erdbeben
und bringen mich in Schwung…
Wie die Goldsucher Gold suchen,
Suche ich deine Wärmezuneigung…
Und will dich
aus deiner Resignation herausreissen…
Leider treffe dabei Abneigung.
Ich will dich vor Wut beissen,
Nicht in Gewaltbereitschaft zu stossen,
Ich finde Gewalt abstossend…
In rasendem Tempo
fahre ich
durch die Räume deiner Identität
Und suche Methapher
für deine unhintergehbare
Traurigkeit.
Ich werde sogar tapfer,
aber ich finde keine Genauigkeit,
Da stehe ich allein
und begucke die Ewigkeit…
Auf einer Wiese
entdeckt mein Blick
Sauerampfer…
Im Garten unserer Parallelwelten
habe ich die Hoffnung gefunden,
unentgeltend.
03.03.2006.
Wo sich zwei Flüsse Fulda und Wera
Heimlich küssen, ganz in der Nähe
vom Hahnmünden
Wirft wilder Weser seinen Stein:
«Ihr sollt ihre Namen büssen müssen»
Und so entstand durch diesen Kuss
Deutsch
bis zum Meer der Veserfluss!
Diese Geschichte ist in jedem Munde,
Uns sie zu hören ist ein Genuss.
03.03.2006.
Es lag im Fluss ein Bus,
Das war für ihn kein Genuss
Und was passieren muss?-
Ich weiss nicht!
Tschüuusss!
1August 2012
Kinder der Muse
Kinder der Musse,
Kinder des Sinns –
Ohne Gewinn.
Kinder der Russen,
Die ständig büssen
«Bleiben gesund
unbebedingt!»
– Mein Verdikt.
26.10.2012