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„Ich fühle mich schrecklich“ – Bill Gates gesteht Fehler

Mitte März verabschiedete sich Bill Gates endgültig von Microsoft. Bis dahin war er noch im Verwaltungsrat, doch als die Corona-Krise ihren Lauf nahm, wollte sich Gates mehr um seine Stiftung kümmern. Die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung investiert Millionen im Kampf gegen Corona. Quelle: WELT Wohin steuert Bill Gates, der zweitreichste Mann der Welt. Mitte März verabschiedete sich Bill Gates endgültig von Microsoft. Bis dahin war er noch im Verwaltungsrat, doch als die Corona-Krise ihren Lauf nahm, wollte sich Gates mehr um seine Stiftung kümmern. Die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung investiert Millionen im Kampf gegen Corona. Quelle: WELT Seit Jahren warnt Milliardär Bill Gates vor den Gefahren einer Pandemie. Die Reaktion der Welt auf den Ausbruch des Coronavirus sei nicht optimal gewesen, sagt er nun in einem Interview – und gibt sich eine Mitschuld.

Der Milliardär und Microsoft-Gründer bedauert, seinen Warnungen vor den Gefahren einer Pandemie nicht mehr Nachdruck verliehen zu haben. „Ich fühle mich schrecklich“, sagte Gates dem „Wall Street Journal“ am Montag. „Der Grund, überhaupt darüber zu sprechen, war, dass wir Maßnahmen ergreifen und den Schaden minimieren könnten.“ Bereits vor fünf Jahren hatte Gates gewarnt, die größte Gefahr gehe nicht von einem Krieg aus, sondern von einer Pandemie.

Die Bemühungen der Welt, die Verbreitung des Corona-Ausbruchs zu verhindern, „blieben hinter dem zurück, was man idealerweise getan hätte“, befindet Gates.

Er betonte die Schwierigkeit in der Krise einen neuen Impfstoff zu entwickeln. „Jeden Tag heißt es, okay, gehen uns die Glasfläschchen aus? Sie denken vielleicht, das sei ein einfacher Teil davon, aber niemand hat jemals 7 Milliarden Dosen eines Impfstoffs hergestellt.“ Bereits im Februar hatte der Unternehmer in einem Aufsatz gewarnt, Covid-19 habe begonnen, „sich ähnlich wie der historisch einmalige Erreger zu verhalten, über den wir uns immer Sorgen gemacht haben“.

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Gates wehrt sich gegen Vorwürfe

Gegen Kritiker und Verschwörungstheorien, die ihm vorwerfen, mit seiner Stiftung zu viel Einfluss auf Gesellschaft und Politik auszuüben, wehrt sich Gates. „Alles, was wir tun, ist, unser Geld auszugeben, und unsere Meinungen auszudrücken“, sagte er. „Wir treffen die Entscheidungen nicht am Ende des Tages.“

Auch in Deutschland ist der Milliardär für einige eine umstrittene Figur. Sie kritisieren ihn dafür, zu den größten Finanzierern der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu gehören und dadurch womöglich Einfluss auf deren Handeln zu nehmen. Im Budgetzeitraum 2018/2019 flossen Spenden der Gates-Stiftung in Höhe von 367,7 Millionen Dollar in WHO-Projekte. Damit war sie als zweitwichtigster Zahler nach den USA.

Krudere Theorien besagen, die Corona-Pandemie sei von Gates oder anderen bösen Mächten bewusst ausgelöst worden, um die Menschen zu kontrollieren.

Zuletzt hatte Gates in einem Interview Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gelobt, die versuche, „eine Führungsfigur und eine klare Stimme“ in Deutschland zu sein, gleichzeitig aber auch mit Ländern wie Frankreich globale Anstrengungen forciere.

Welt/dpa

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