Fotos: Sabine Linek, Josef Hecken, Paracelsus – von oben
Homöopathie am Pranger-Wer sind die Hintermänner?
Der Aufschrei, der durch die Medien ging, war groß. Ausgelöst wurde der Widerhall durch die vermutlich falsche Therapie dreier an Krebs erkrankten Patienten durch einen Homöopathen am Niederrhein, die zu ihrem Tode führte. Das verwendete Präparat 3-Bromopyruvat Therapie war zugelassen, aber die Dosierung soll ersten Ermittlungen zurfolge falsch angesetzt worden sein.
Solch ein menschliches Versagen ist tragisch und gilt es zu verurteilen, aber die Schlussfolgerung, die Homöopathie per se zu stigmatisieren und ihr den Stempel der Unseriösität aufzudrücken, ist ungerechtfertigt.
Wenn Josef Hecken, der Vorsitzende der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen, sagt, es ginge
um Menschenleben, dann hat er recht. Aber daraus das Mandat abzuleiten, Homöopathie zu verdammen und die Schulmedizin von jeglicher Unfehlbarkeit freizusprechen, scheint reine Schwarzweißmalerei zu sein. Müssten wir dann nicht folglich über die Flüchtlinge in unserem Lande denken, sie seien alle Terroristen, weil sich ein junger Mann in Ansbach in die Luft gesprengt hat und müssten wir laut Herrn Hecken nicht folgerichtig in selbiger Weise über „seine” Medizin urteilen? Wir kennen Hecken mit einem Zitat: man benötige nicht für jeden Bürger einen Psychotherapeuten, eine Flasche Bier tue es manchmal auch.
Jede Operation, die nicht zu einem entsprechenden Ergebnis geführt hat, müsste man auf eine entsprechende Goldwaage legen und verurteilen.
Medizin basiert in erster Linie auf Vertrauen. Kein Mensch möchte gerne enttäuscht werden. Von niemandem. Der Schwyzer ArztPhilippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim, getauft als Theophrastus Bombastus von Hohenheim (* vermutlich 1493[1] in Egg, Kanton Schwyz; † 24. September 1541 in Salzburg), genannt Paracelsus, war ein Arzt, Alchemist, Astrologe, Mystiker und Philosoph.
Von ihm stammt die Weisheit: Wer heilt hat recht.
Ein weiteres Argument, welches vonseiten der “legitimierten” Medizin ins Feld geführt, ist die Frage nach dem Nutzen verschiedener Präparate und Wirkstoffe, die das Budget der Krankenkassen zu Unrecht belasten würden.
Die Heilprakteriken Sabine Linnek (55) nimmt Stellung zu den geäußerten Vorwürfen seitens Herrn Heckens. Sie selber ist seit mehr als 20 Jahren Heilpraktikerin und hat drei Praxen in Gifhorn, Travemünde und Bad Griesbach mit insgesamt 40 Mitarbeitern. Patienten aus der ganzen Welt haben sie aufgesucht, um sich von ihr und Team therapieren zu lassen. Schon oft hat ihre Sanazon-Therapie Erfolge verzeichnen können und Menschenleben gerettet. Nachweisliche Erfolgsquote: mehr als 90 Prozent.
Netzpool: „Was sagen Sie zu dem Vorwürfen, die Josef Hecken erst kürzlich gegenüber der Homöopathie geäußert hat?
Sabine Linek: “Ich bin seit 20 Jahren Heilpraktikerin aus Überzeugung. Ich will mir nicht anmaßen, ich hätte das Allheilmittel für die Krebsbehandlung gefunden. Ich respektiere dieSchulmedizin. Und ich erwarte auch einen gewissen Respekt meinen alternativen Heilmethoden gegenüber. Was am Niederrhein passiert ist, finde ich furchtbar. Aber deswegen gleich die ganze Homöopathie über einen Kamm zu scheren, weil es ein schwarzes Schaf gibt, halte ich für mehr als übertrieben und unsachlich.”
Netzpool: „Hat es bei Ihnen einen vergleichbaren Fall gegeben?”
SL: „Ich kann meinen Patienten nicht versprechen, dass ich den Kampf gegen den Krebs immer gewinne. Die Chancen auf einen erfolgreichen Verlauf einer Therapie mit Sanazon und Dunkelfeld hängen von sehr vielen Faktoren ab. In welchem Stadium wird der Krebs diagnostiziert. Hat er bereits gestreut und viele andere Dinge.
Kein Patient hat sein Leben aufgrund meiner Therapie verloren, aber viele Patienten haben ihre Gesundheit wiedererlangt.]”
Netzpool: „Herr Hecken äußerte sich in den Medien insgesamt sehr negativ und ablehnend gegenüber der anthroposophischen Medizin. Es mangele an der Evidenz, homöopathische Präparate würden überhaupt wirken und seien nicht besser als jedes Placebo.”
Linek: „Wie ich bereits erwähnt habe, nehme ich nicht für mich in Anspruch, dass Rad neu erfunden zu haben. Aber ich kann Ihnen versichern, dass die herkömmliche Chemotherapie auch nicht eine Heilquote von 100 Prozent verspricht. In einem Punkt bin ich Herrn Hecken aber dankbar. Die Forderung nach einer öffentlichen Diskussion teile ich vollkommen. Letztlich verfolgen wir das selbe Ziel. Wir beide [Schulmedizin und Komplementärmedizin; Anm. der Red.) wollen den Menschen heilen, helfen, gesund machen. Da genügt es in der heutigen Zeit nicht, mit Scheuklappen auf altbewährten und mitunter ausgetrampelten Pfaden zu wandeln.“
Netzpool: „Wir danken Ihnen für das Gespräch.“
Niemals war der Zeitpunkt für einen öffentlichen Diskurs günstiger. Die Krankenkassen haben sich schon seit längerer Zeit für die komplementäre Medizin geöffnet, weil sie wissen, was ihre Patienten wollen: Gesundheit und Hoffnung! Nur die Schulmedizin, die scheinbar der anthroposophischen Medizin in allen Belangen überlegen zu sein scheint, ziert sich, auch nur einen Schritt in Richtung Anerkennung eines ganzheitlichen Prinzips.
Stefan Tietjen