Nach dem Bewegungsansatz (z. B. Muskulatur des Beckens oder eher der Beine) können wir Stilrichtungen unterscheiden. So wird beim typischen ägyptischen Solotanz die Bewegung aus der Körpermitte geholt und kehrt energetisch auch oft wieder dahin zurück. Bei einer westlicheren Ausrichtung kommen die Bewegungen meist aus den Beinen, sind recht groß und werden seltener muskulär abgestoppt. Es gibt weiche, schlangenhafte Bewegungen, die zur Melodie getanzt werden und härtere, rhythmische Bewegungen. Grundsätzlich handelt es sich um einen Tanzstil mit isolierten Bewegungen der einzelnen Körperregionen.
Vor allem beim Shimmy, dem rhythmischen, isolierten Zittern der Hüften oder anderer Körperteile, ist die gekonnte Isolation der Tänzerin sehr deutlich zu sehen. Der Shimmy kann in unterschiedlicher Intensität gezeigt werden, dabei kann die Tänzerin tanzen (d. h. der Shimmy wird über die größere Tanzbewegung gelegt) oder versucht einen Shamadan oder Säbel möglichst ruhig auf dem Kopf zu balancieren. Je besser die Isolation beim Shimmy trainiert ist, desto bewegungsfreier wird das Tanzaccessoire balanciert. Als Nebeneffekt des Shimmy, werden die auf dem Bauchtanzkostüm (vor allem an den Hüften und am Oberteil) angebrachten Verzierungen in Bewegung (bei Metallverzierungen auch zum klingen) gebracht. Der Shimmy setzt eine hohe Körperbeherrschung voraus, um ihn technisch einwandfrei zeigen zu können.
Gerade beim westlichen Stil werden viele Hand- und Armbewegungen eingesetzt. Der traditionelle orientalische Stil hingegen sieht die Arme und Hände eher als Umrahmung des tanzenden Körpers. Die Bewegungen lassen sich grob dahingehend einteilen, dass die Füße dem Grundrhythmus folgen, das Becken der Tabla/Darbuka, und dass der gesamte Körper die Melodie widerspiegelt. Im arabischen Tanz ist die Kenntnis des etwaigen Textes unabdingbar, da eine Tänzerin diesen interpretieren muss, d. h. die Körpersprache (Gestik ebenso wie Mimik) muss zum Text stimmig sein. Im Gegensatz zur ägyptischen Tanzszene werden in der Türkei instrumentale Tanzstücke bevorzugt.
Bauchtanz wird meist als typisch weiblicher Tanz wahrgenommen, der die Gefühlswelt und Kraft von Frauen zum Ausdruck bringt. Vor allem in Ägypten sind Frauen über 40 sehr populäre Bauchtänzerinnen, etwa Suhair Zaki, Fifi Abdou, Lucy und Dina. Dies ist allerdings auch darauf zurückzuführen, dass eine gute Tänzerin über Lebenserfahrung verfügen muss – dazu kommt selbstverständlich langjährige Bühnenerfahrung, um das zu formen, was in Ägypten von einer guten Tänzerin erwartet wird: eine Vollblut- und Allround-Entertainerin.
Quelle: Wikipedia
Das typische Bauchtanzkostüm entstand etwa den 1920er Jahren in den Kabaretts in Algier, Beirut und Kairo. Hauptsächlich in den Kabaretts von Kairo wurde der arabische Bauchtanz in seiner heutigen Form entwickelt und als Unterhaltungstanz aufgeführt.
Ein typisches Raqs Sharqi Kostüm besteht z. B. aus einem paillettenbesetztenBH-artigen Oberteil, einem ebenfalls paillettenbesetzten Gürtel (zusammen mit dem Oberteil als Bedleh bezeichnet) und einem Rock. Das traditionelle Kostüm bzw. die folkloristische Kleidung verwendet Münzen als Verzierung und gleichzeitig als Geldanlage (siehe auch Ouled Nail). Die orientalischen Tanzkostüme haben sich mit der Zeit modisch bedingt immer wieder verändert. Sie waren mehr oder weniger freizügig, hatten weite, enge Röcke, Shorts oder auch Hosen. Als Accessoire kann, muss aber nicht, zu einem klassischen Solo ein Schleier oder Cape benutzt werden. Im klassisch orientalischen Tanz ist der Schleier ein Intro-Accessoire und wird nach dem Eingangspart der Musik von der Tänzerin auf der Bühne abgelegt.
Als Tanzaccessoires werden feine Schleier, Säbel, Kerzentabletts eingesetzt. Tänze mit solchen Elementen werden zum Teil als Fantasy bezeichnet, da viele Accessoires von amerikanischen und europäischen Tänzerinnen des 19. Jahrhunderts in den exotischen Tanz eingeführt wurden (z. B. Ruth St. Denis) und nur sehr entfernt mit den ursprünglichen Tänzen des Orients verwandt sind. Auch die typischen Schleiertänze der Salome oder Tänze von Schleiertanz-Gruppen sind kein klassisch orientalischer Tanz. Mit dem Schleier wird nur in der Sparte Fantasy durchgehend getanzt. Mehr Infos dazu siehe Schleiertanz.
Neben dem klassischen Bauchtanzkostüm werden für die folkloristischen orientalischen Tänze und Stile im arabischen Raum (z. B. Hagalla, Iskanderani, Saidi) besondere Kleider bzw. Kostüme getragen, die keinem so deutlich erkennbaren Modetrend unterliegen wie z. B. die Sharqi-Kostüme.
Auch bei den orientalischen Tänzen der westlichen Welt (z. B. American Belly Dance) trägt man andere Kleidung als bei der „klassischen Show“ z. B. beim Säbeltanz, Tribal Style Dancing.
Quelle: wikipedia