Mikroorganismus nutzt Methan und Sulfat zur Energiegewinnung
09. November 2012: Bremer Wissenschaftler lüften Rätsel, wie Mikroorganismen im Meeresboden die Atmosphäre vor Methan schützen
Unter dem Meeresboden lagern große Mengen Methan. Mikroorganismen nutzen das Treibhausgas zur Energiegewinnung und verhindern so, dass es in die Atmosphäre gelangt. Mikrobiologen und Geochemiker des Max-Planck-Instituts für marine Mikrobiologie in Bremen haben zusammen mit ihren Kollegen aus Wien und Mainz entdeckt, dass der sauerstofffreie Abbau von Methan, die sogenannte die anaerobe Methanoxidation, im Meeresboden von einem einzigen Mikroorganismus aus der Domäne der Archaeen ausgeführt werden kann. Dabei koppeln sie die anaerobe Methanoxidation mit der Veratmung von Sulfat. Das Sulfat wird also entgegen früherer Annahmen nicht von einem vergesellschafteten Bakterium veratmet.
Viren machen Verschaltungen von Nervenzellen sichtbar
08. November 2012: Max-Planck-Forscher lassen neuronale Verbindungen im intakten Gehirn fluoreszieren
Wie verlaufen die Nervenbahnen im Gehirn? Mit welchen anderen Nervenzellen tauschen Neuronen Informationen aus? Diese Fragen versuchen Neurowissenschaftler sowohl mithilfe von Tiermodellen als auch an Hirnpräparaten zu beantworten. Martin Schwarz und seine Kollegen vom Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg beschreiten dafür einen neuen Weg: Sie nutzen Viren als Genfähren und bringen damit die Bauanleitung für fluoreszierende Proteine in ausgewählte Hirnbereiche, beispielsweise in den Riechkolben einer Maus. Später können die Wissenschaftler in den intakten Hirnpräparaten nicht nur die Zellen identifizieren, die sie ursprünglich mit den Viren infiziert haben. Durch einen speziellen Trick bringen sie auch die Neuronen zum Leuchten, die mit diesen direkt verschaltet sind.
Regulation von Mikro-RNAs in Pflanzen
08. November 2012: Ein Phosphatschalter sorgt für die Feinabstimmung bei der Proteinherstellung
Mikro-RNAs greifen bei Vielzellern entscheidend in die Genregulation ein. Da diese Regulatoren hochwirksam sind, müssen sie selbst sehr genau reguliert werden. Das haben Tübinger Forscher des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie in einer neuen Studie festgestellt. Sie identifizierten in der Ackerschmalwand, Arabidopsis thaliana, eine bisher unbekannte Komponente, die durch das gezielte Entfernen eines Phosphatrests die Herstellung von Mikro-RNAs steuert. Das geht so schnell wie das Umlegen eines Schalters, so dass sich die Pflanze zügig an wechselnde Bedingungen anpassen kann. Entscheidend bei diesen Untersuchungen waren am Max-Planck-Institut entwickelte Verfahren, die es erlauben, induzierte Mutationen innerhalb weniger Tage durch Analyse des gesamten Pflanzengenoms aufzuspüren.