Das Schöne ist eine Erkenntnis in uns

über „Das volle Leben“ von Isabella Moog

Isabelle Moog

Isabelle Moog

„Wir betrachten nämlich das Schöne als eine Erkenntnis in uns, eine ganz besondere Erkenntnisart und fragen uns welche Aufschlüsse diese uns über das Ganze unserer Weltbetrachtung ertheilt“, – schrieb Arthur Schopenhauer. Am 23 Februar 2014 fand in der in Defacto Art Galerie HL, Belauerfort 31 die Finissage von Isabella Moog unter dem Titel “Das volle Leben“ mit Life-Malen und Pianomusik von Holger Mantey. Das war  ein vielfarbiges Meisterwerk. In den Arbeiten (Malerei und Zeichnung) dieser vielfältigen Künstlerin verbinden sich Tanz, Musik und Bildende Kunst in berührend und belebender Weise. Expressionistisches Sinnliches und Meditatives vereint sich in der emotionalen figurativen Darstellung von Isabella Moog zu einem harmonischen und spannungsreichen Bild. Isabella Moog vereint meisterliches Handwerk mit künstlerischer Freiheit. Sie schlägt die Brücke zwischen den Kunstarten und setzt alles auf einzigartige Weise. In unserer apokalyptischer Welt des XX1 Jahrhunderts verkünden die Werke von Isabella Moog Harmonie und Ruhe. Ich stellte mir die Frage: „Was macht Isabella Moog zur einzigartigsten deutschen Künstlerin und Malerin von internationalem Rang ? “

Bild_2Ihre Bilder und Zeichnungen begeistern ganz Europa und viele Länder der Welt. Im Mittelpunkt ihres Werkes steht Mensch, mit dem sie mitfühlen, mitweinen, mitfreuen, mitnötig sein will, ist ihr einziger  Trieb. Die Virtuosität und Begabung sind ihre persönliche Merkmale.  Die Werke von Isabella Moog vermitteln klare und deutliche Chiffren einer besonderen geistigen Verfassung und leiten das Empfinden des Betrachters.

Isabella Moog sucht Vorbilder der menschlichen Subjektivität in der Musik. Sie spürt archaisch spirituelle Wirkung der Musik, die auf einer besonderer metaphysischer Ebene die Welt verortet, wo Harmonie blitzt, scheint und erscheint. In der Kunstsprache  von Isabella Moog sehen wir zwecksfreie Gnade des Gottes. Romantiker Novalis bemerkte: „Wer sich in der heutigen Welt unglücklich fühlt und sich nie findet, soll sich in die Welt der Kunst und der Natur begeben…Das ist die beste verfolgte Kirche der Welt…Die Geliebten, Freunden,  die Heimat und  den Gott findet er in dieser Einigkeit“.  Die Natur, – sagte Novalis, -„ ist die Mutter, die Zweiheit, die erzeugende und gebärende Macht, und Einheit als eine unendliche, ewig dauernde Ehe“. Die ewig dauernde Ehe für Isabella Moog ist die Musik, die Bewegung und Pinselstrich. Die Mehrstufigkeit der Bewegung ist vollkommen symbolisch ausgebildet in Rhythmen der Pinselstriche der Künstlerin, die unbewußte Kräfte der Musik in Dynamik ihrer Zeichnungen und Bilder integriert. Man kann behaupten, die Malerin Isabella Moog versucht die Geheimnisse der Musik in Bewegung (Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft) in Kosmogonie des Tanzes auf ihren Bildern zu verschmelzen. Man sieht, welche Träume und Alpträume haben die Helden ihrer Bilder. Ihre Bilder demonstrieren die leidenschaftliche Verbindung von Erotik-Traum- Bewegung in zeitloser Harmonie.  Die Zeichnungen und Bilder der Malerin zeigen Lust der Bewegung und Darstellung menschlichen Charakters von Liebe, Zärtlichkeit, Sinnlichkeit des Fleisches, man kann behaupten,  sie strahlen „apollonische Sexualität“. Ihre Zeichnungen erinnern an faustisches Ringen nach Transzendierung des irdischen Daseins, die Suche nach dem Weg zum Seelenheil. Alles verblaßt vor der Kraft der musikalischen Rhythmen. Isabella Moog zeigt in ihren Zeichnungen wie edel die Musik ist; wie ehrfürchtigsten Gefühle die Musik weckt, welche Großzügigkeit und Zärtlichkeit die Musik in Menschen anrührt und weckt, wie  die Musik den Menschen nachdenklich stimmt. Deswegen ist für Isabella Moog das Thema der Kunst sehr wichtig, weil dieses Thema sehr eng mit dem Geheimnis des Schicksals und des Schaffens und des künstlerischen Denkens  verbunden ist.

Im „System des transzendentalen Idealismus“(1800) hat Fr. Schelling ein Satz  über die Beziehungen der  bildenden Künste zur Natur  und über absolute Freiheit des schöpferischen „Ich“ geschrieben. Ich bezeichnete für mich die künstlerische Methode von Isabella Moog als Fragmente im romantischen Sinne. Mir scheint, ihre synkretische Methode hat vor, das göttliche Universum der Kunst und Natur vereinen und verschmelzen. W. H. Wackenroder in „Phantasien  über die Kunst“ betonte: “Es handelt sich um die Hilfe von Oben“. Und diese Hilfe von Oben spürt man im Wahl ihrer Farben. Das warme Rot und Gelb deuten ihre starken Gefühle. Die leuchtende Farbfelder schaffen besondere musikalische Atmosphäre. Das Bestreben Isabella Moog beim Malen zeigt, daß die Künstlerin sich in den Tiefen des Unbewußten schlummernden Triebe zurückfindet und komponiert aus den instinktiven Bewegungen der Farben die musikalische Rhythmen, die sie  fühlt. Die Farbtöne ihrer Bilder strahlen Heiterkeit, Lichtreflexe und Spiegelung der musikalischen Bewegung. Mir erinnerten ihre Bilder an E. Manets Bild “Monets schwimmendes Atelier”.

Die Bilder von Isa Moog regen edle Gedanken an. Der Malerin ist es gelungen ihrer Maltechnik den höheren Rang der Musik zu verschaffen. Jedes Kunstwerk hat materielle, handwerkliche, geistige und soziale Voraussetzungen. Meine Absicht war, neben der Betrachtung der formalen und bildnerischen Mittel die Bedingungen der künstlerischen Gestalters Isabella Moog zu interpretieren, den Zusammenhang Musik-Tanz-Malerei. Die Künstlerin wollte zeigen, was in ihr tanzt: „ Ich tanze mit meiner Pinsel so, weil ich selber tanze. Mich interessiert das lebendige Moment in der Bewegung. Die Musik male ich in den Körper. Für mich würde der Pinsel Musik schon sein“.

Isabella Moog ist eine synkretische Künstlerin, ein Multitalent. Sie verbindet ästhetische Ziele mit den Aufgaben verschiedener Formen der Kunst: Tanz –Musik-Malerei. Sie leitet ein Meditations- und Kunstzentrum in Griechenland. Isabella Moog ist geboren als musikalisches und malerisches Talent. Mit 6 konnte sie rückwärts Klavier spielen. Mit 15 war sie von den Eltern nach Ausland abgehauen. Sie war in der „Black-Blond-Beurre“ die einzige weiße Tänzerin  in schwarzer Gruppe.  1986 hat sie Tanz und Schauspielstudium in Frankfurt, Berlin, London, Essen bei Pina Bausch und Ismael Ivo abgeschlossen. Sie studierte Bildhauerei, Kaligraphie, afrikanische Trommel und Tanz; Tai Chi, Qi Gong. Sie führte Kunstleitung an internationalen Akademien: Experimentelles, dynamisches Aktenzeichen und Malen; Bildhauerei; Tanz und Bewegungsmeditation. Sie hatte  an vielen internationalen Ausstellungen teilgenommen: www.isabellamoog.com

 

Wir sind froh, daß diese  künstlerische Perle bei  DEFACTO ART in Lübeck ihre wunderbare Werke  uns  auch zeigte. „Denn der alleredelste Sinn des Menschen ist das Sehen. Darum ist es uns ein jegliches Ding, das da gesehen wird, glaubhafter und beständiger als die Dinge,  die wir hören“, – meinte Albrecht Dürrer. Und wir teilen diese Behauptung. Summa Summarum: wir haben ein konsistentes Bild  von den Werken dieser Malerin bekommen. Bewusstsein, Wahrnehmung und Emotionen, mit denen die Künstlerin das Subjekt Schönheit erleben kann, erweisen sich als Phänomene der Natur. Die Schönheit dieser Kunstobjekte ist eng mit der Natur verbunden und beruht aud den Regeln, Dimensionen und Elementen der Natur.

Galina Khotinskaya-Kallis (HL)